Hans-Werner Adams war nicht zu hören Was der heimliche Star des CDU-Parteitags eigentlich sagen wollte

Sinzig/Berlin · Die Tücken der Technik machen auch nicht vor dem CDU-Parteitag halt. Das musste ein Delegierter aus Sinzig nun feststellen. Während der Live-Schalte wurde sein Ton nicht übertragen. Wir haben mit ihm gesprochen und erfahren, was er eigentlich sagen wollte.

Nicht ganz freiwillig ist der Delegierte Hans-Werner Adams aus Rheinland-Pfalz zum heimlichen Star des Online-Parteitags der CDU geworden. Bei der digitalen Fragerunde vor dem ersten Wahlgang wollte die Technik nicht recht funktionieren. Auf die Aufforderung der Moderatorin („Herr Adams, Sie können sprechen“) folgte Schweigen. Eine erneute Aufforderung („Ja, Herr Adams, Sie können reden“) blieb ebenfalls erfolglos. Friedrich Merz und Norbert Röttgen kommentierten die vergeblichen Versuche des Parteifreundes mit Lächeln.

Woran hat es gelegen? Adams kann sich nicht erklären, wo das Problem genau lag. „Der Knackpunkt muss gewesen sein, als ich vom Technik-Check in den Plenarsaal geschaltet wurde“, sagte der Delegierte unserer Redaktion. Beim Technik-Check sei noch alles in Ordnung gewesen. „Danach leuchtete bei mir zwar auch alles noch grün, aber man hat mich wohl nicht mehr gehört. Ich habe aber nichts umgeschaltet“, erklärte er. Genauso habe er die Umstände auch der CDU-Geschäftsstelle erklärt, die nun prüfen will, wo das Problem gelegen hat.

Was Hans-Werner Adams eigentlich sagen wollte, hatte er sich bereits im Vorfeld notiert. Die vorbereitete Ansprache liegt unserer Redaktion vor; „In meiner ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung habe ich gelernt, die Dinge ganzheitlich zu sehen“, heißt es darin. Auf die Politik übertragen heiße das für die Parteiarbeit und beim Regieren, dass um drei Komponenten gerungen werden müsse: „Eine gute Wirtschaftspolitik, verbunden mit einer guten Sozialpolitik und guten Umweltpolitik“. Und weiter: „Das eine geht ohne das andere nicht. Denn sonst lassen sich die vor uns liegenden komplexen Probleme nicht lösen, da wir die Menschen bei einseitigen Betrachtungsweisen nicht genügend mitnehmen. Keine Lobby- und Klientelpolitik, sondern für die Breite der Gesellschaft arbeiten und da sein. Dies verlange ich von dem neuen Parteivorsitzenden“, heißt es weiter.

Auf die Frage, wie er das Wahl-Ergebnis findet, antwortet er: „Das Ergebnis ist in Ordnung.“ Unsere ausführliche Berichterstattung zum CDU-Parteitag lesen Sie in unserem Newsblog. Beim Parteitag war am Mittag NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zum neuen Vorsitzenden der CDU gewählt worden – dabei setzte er sich gegen Friedrich Merz und Norbert Röttgen durch.

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