Ostbeauftragte der Bundesregierung Gleicke lehnt Ost-West-Schüleraustausch ab

Berlin · Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), hat sich gegen die Forderung des neuen Präsidenten der Kultusministerkonferenz nach einem Ost-West-Schüleraustausch ausgesprochen.

 Die Ostbeauftrage Iris Gleicke (SPD) hält einen Ost-West-Schüleraustausch für "nicht mehr zeitgemäß". (Archiv)

Die Ostbeauftrage Iris Gleicke (SPD) hält einen Ost-West-Schüleraustausch für "nicht mehr zeitgemäß". (Archiv)

Foto: dpa, bvj jhe

Der thüringische Bildungsminister Helmut Holter (Linke) habe dies "sicherlich gut gemeint", der Vorschlag sei aber "nicht mehr zeitgemäß", sagte Gleicke der "Berliner Zeitung" (Onlineausgabe). Sie habe so etwas nach der Wende selbst organisiert, sagte Gleicke. Doch über ein Vierteljahrhundert nach der Einheit gehe es Schülern nicht mehr um die geografische Herkunft. Es sei gut, "dass für die jungen Leute aus Ost und West keine deutsch-deutschen Besonderheiten und Befindlichkeiten mehr im Vordergrund stehen".

Gleicke hält es allerdings für äußerst wichtig, dass sich Schüler mit der Geschichte ihrer Eltern und Großeltern auseinandersetzen. Der Feststellung Holters, Demokratie müsse täglich gelernt und gelebt werden, stimme sie ausdrücklich zu. "Die Aufarbeitung der SED-Diktatur und die deutsche Wiedervereinigung haben in den Lehrplänen der Bundesländer einen stetig wachsenden Anteil und werden zunehmend Gegenstand des Zentralabiturs sowie von Abschlussprüfungen." Das sei "gut und richtig".

(se)
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