„Historische Verantwortung“ Scholz erinnert an Opfer des Nationalsozialismus

Berlin · Zum Jahrestag der Auschwitz-Befreiung hat Bundeskanzler Olaf Scholz der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Im Mittelpunkt der Gedenkfeier im Bundestag stehen in diesem Jahr erstmals Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität verfolgt wurden.

 Mickey Levy (2.v.r), Parlamentspräsident von Israel, umarmt bei der Gedenkstunde zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ im Deutschen Bundestag die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher (M). Daneben stehen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l-r), Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts.

Mickey Levy (2.v.r), Parlamentspräsident von Israel, umarmt bei der Gedenkstunde zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ im Deutschen Bundestag die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher (M). Daneben stehen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l-r), Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zum Jahrestag der Auschwitz-Befreiung der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. „Unvergessen ist das Leid von sechs Millionen unschuldig ermordeten Jüdinnen und Juden – genauso wie das Leid der Überlebenden“, erklärte er am Freitag via Twitter. Damit das „Nie wieder“ auch in Zukunft Bestand habe, „erinnern wir am Holocaust-Gedenktag an unsere historische Verantwortung“. Derzeit findet im Bundestag eine Gedenkstunde statt. Erstmals wird dort auch an queere Opfer erinnert.

Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen. An zahlreichen Orten gibt es offizielle Gedenkveranstaltungen oder auch Zeitzeugengespräche, etwa an Schulen. Der Gedenktag wird zudem digital von der Aktion #WeRemember des Jüdischen Weltkongresses begleitet.

Das Internationale Auschwitz-Komitee zog eine Parallele zum Angriffskrieg Russland gegen die Ukraine. „In diesem Jahr sind die Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager an diesem für sie immer wieder peinvollen Gedenktag mit neuen Schmerzen und Schrecken konfrontiert: In die Erinnerung an ihre ermordeten Familienmitglieder und Mithäftlinge mischt sich das Entsetzen über den Horror eines neuen Krieges in Europa“, erklärte das Komitee am Freitagmorgen.

Die Überlebenden von Auschwitz erinnerten sich voller Dankbarkeit an die Soldaten der Roten Armee, die sie befreit haben. „Umso mehr ist ihnen bewusst, dass in diesen Tagen die russische Armee in der Ukraine einen brutalen Angriffskrieg führt unter dem auch die Überlebenden des Holocaust in der Ukraine leiden, auf deren Erinnerungen neue Schreckensbilder und Traumata herabstürzen“, heißt es in der Erklärung des Auschwitz-Komitees.

(aku/kna/dpa)
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