Kanzler im ZDF-Interview Olaf Scholz wird laut und sichtbar

Berlin · Lange wurde dem Kanzler Zögerlichkeit vorgeworfen im Konflikt mit Russland, zuletzt dann Kriegstreiberei. Jetzt erläutert Olaf Scholz immer häufiger seinen Kurs des Abwägens, weil der Druck zuletzt massiv wurde. Im ZDF verteidigt er sich am Montagabend mit klaren Botschaften.

Olaf Scholz in der ZDF-Sendung „Was nun, Herr Scholz?“ mit den Moderatoren Bettina Schausten und Peter Frey.

Olaf Scholz in der ZDF-Sendung „Was nun, Herr Scholz?“ mit den Moderatoren Bettina Schausten und Peter Frey.

Foto: dpa/Thomas Kierok

So hatte man Olaf Scholz monatelang nicht gesehen, ach was, jahrelang! Bei der Kundgebung zum 1. Mai brüllte der Bundeskanzler am Wochenende bereits gegen aufgebrachte Demonstranten an, die ihm nach der Entscheidung für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine Kriegstreiberei vorwarfen. Der SPD-Kanzler auf dem Weg, das Land in einen Krieg hineinziehen zu lassen, den Russland auf brutale Weise in der Ukraine angezettelt hat? Der sonst so leise sprechende Scholz konnte diesen immer häufiger hervorgebrachten Vorwurf nicht mehr ignorieren in der öffentlichen Debatte und versucht sich jetzt in lauten Tönen.