Trotz Nachbesserungen Özdemir sieht keine Chancen für "Stuttgart 21"

Berlin (RPO). Der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir sieht kaum Chancen, dass das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" nach den Plänen der Befürworter realisiert werden kann. Özdemir sagte am Samstag in einem Interview, "Stuttgart 21" werde den sogenannten Stresstest aller Voraussicht nach nicht bestehen.

Cem Özdemir – vom Parias zum Liebling der Grünen
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Ein dann notwendiger Bau neuer Gleise werde das Projekt deutlich teurer machen. Das dafür benötigte Geld sei nicht vorhanden, betonte der Grünen-Chef im RBB-Inforadio. "Die neue Landesregierung wird das Geld dafür nicht haben, die Bahn ist an ihren Grenzen angekommen, und ob Frau Merkel irgendwo im Kanzleramt noch eine halbe Milliarde geparkt hat, weiß ich nicht."

Mit dem Stresstest soll die Bahn nachweisen, dass ein Tiefbahnhof zu Spitzenzeiten um 30 Prozent leistungsfähiger ist als der alte Kopfbahnhof. Gegebenenfalls müsse die Zahl der Gleise von acht auf zehn erweitert und die Zufahrt zum Flughafen zweigleisig ausgebaut werden, hatte der Schlichter Heiner Geißler gefordert.

Jetziger Bahnhof solle modernisiert werden

Özdemir sprach sich erneut dafür aus, den jetzigen Stuttgarter Kopfbahnhof umzubauen und zu modernisieren. Mit deutlich weniger Geld seien damit mehr Kapazitäten möglich, sagte er.

Der Bundestag hatte am Freitag einen Bau- und Vergabestopp bei dem Bahnprojekt bis zur Landtagswahl in Baden-Württemberg im kommenden Jahr abgelehnt. Das Parlament stimmte mehrheitlich gegen einen Antrag der Linksfraktion, die die Bundesregierung auffordern wollte, alles Notwendige zu veranlassen, damit die bundeseigene Deutsche Bahn AG bis 27. März alle Bau-, Abriss- und Vergabemaßnahmen einstellt.

(apd)
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