Falschen Ort für Rede gewählt Obama als unerfahren kritisiert

Berlin (RPO). Zwar kündigte US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama an, er wolle seine Rede am 24. Juli in Berlin nun womöglich auf den Gendarmenmarkt halten, US-Politologin Sally McNamara kritisierte aber die vorherige Wahl des Brandenburger Tors.

Obama und Clinton machen gemeinsam Wahlkampf
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Es sei ein "klares Zeichen seiner Unerfahrenheit", dass Obama überhaupt das Brandenburger Tor als Kulisse für seine Rede in Betracht gezogen habe, sagte McNamara der "Berliner Zeitung". Die Europa-Expertin der Heritage Foundation in Washington, bezeichnete die Idee sogar als "ein wenig krass und gekünstelt".

Unter Berufung auf einen Berater Obamas sagte der SPD-Außenpolitiker Gert Weisskirchen der "Welt", der demokratische Präsidentschaftskandidat wolle nach Bedenken gegen eine Rede nunmehr womöglich auf den Gendarmenmarkt ausweichen, der ebenfalls im historischen Zentrum Berlins liegt.

Über den Ort der Rede müssten Obama und der Berliner Senat entscheiden, sagte Weisskirchen. "Alles andere ist kleinkariert." Der SPD-Politiker kritisierte, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe nicht das Recht, "da hereinzureden". Obama habe den historischen Symbolwert des Brandenburger Tores als Wahrezeichen der Freiheit richtig erkannt.

Diskussion sei "Sommertheater"

Der CSU-Außenpolitiker Karl-Theodor zu Guttenberg verwies darauf, dass am Brandenburger Tor auch schon Promis und Fußballspieler aufgetreten seien. Die Debatte über Obamas Auftritt falle "in die Kategorie Sommertheater".

Neben Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und weiteren Sozialdemokraten hatten sich am Donnerstag auch FDP-Chef Guido Westerwelle und der CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz für einen Auftritt Obamas am Brandenburger Tor ausgesprochen.

Ein Sprecher Obamas hatte darauf hingewiesen, dass auch andere Orte in Frage kämen. Kanzleramtsminister Thomas de Maizière (CDU) hatte Bedenken gegen eine Ansprache am Brandenburger Tor geäußert, da diese nicht "zur Kulisse ausländischer Wahlkämpfer" werden solle.

(afp2)
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