Neue Zahlen Nur leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt

Nürnberg/Berlin (rpo). Die Zahl der Arbeitslosen ist im Monat August leicht zurückgegangen. Nach Informationen des Bundesagentur für Arbeit waren in diesem Monat 4,728 Millionen ohne Arbeit. Das wären 44.000 Arbeitslose weniger als im Juli, aber rund 381.000 mehr als vor einem Jahr.

Arbeitslose - So trifft es NRW
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Foto: ddp

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-J. Weise, sagte am Mittwoch in Nürnberg, im August zeigten sich regelmäßig die ersten Vorboten der Herbstbelebung. "Die Zahl der Arbeitslosen hat sogar etwas stärker abgenommen als jahreszeitlich üblich."

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sieht durch die im August gesunkenen Arbeitslosenzahlen die Wende am Arbeitsmarkt erreicht. "Die Trendumkehr ist geschafft, das ist deutlich", sagte Clement am Mittwoch in Berlin. Seit Februar sei die Arbeitslosenzahl um eine halbe Million gesunken. "Die Reformen wirken", sagte Clement. Besonders wichtig sei ihm, dass auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gestiegen sei.

Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 11,5 Prozent. Experten rechneten für August mit einem Rückgang zwischen 20.000 und 50.000. Die leichte Erholung ist nach Einschätzung der von AP befragten Volkswirte neben statistischen Gründen auch auf eine allmähliche Stabilisierung des Arbeitsmarktes auf einem niedrigen Niveau zurückzuführen.

10,3 Prozent in NRW

Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg in NRW die Zahl der Erwerbslosen um 144.000 Personen, entsprechend lag die Arbeitslosenquote bei 10,3 Prozent. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass durch das Zusammenlegen von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zu Jahresbeginn zahlreiche ehemalige Sozialhilfeempfänger in der Arbeitslosenzahl enthalten sind.

Ungeachtet dessen ist die Langzeitarbeitslosigkeit in NRW unverändert hoch. Ende August waren 422 660 Personen oder 40,4 Prozent aller Arbeitslosen bereits zwölf Monate und länger arbeitslos, davon waren 44 Prozent zwischen einem und zwei Jahren, 56 Prozent zwei Jahre und länger ohne sozialversicherungspflichtige Arbeit.

Arbeitsagentur benötigt weniger Geld

Die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) benötigt vom Bund in diesem Jahr bis zu eine Milliarde Euro weniger Zuschuss als ursprünglich im Haushalt geplant. Nach einer ersten Projektion sei für das Gesamtjahr ein Zuschuss zwischen 3,0 und 3,7 Milliarden Euro nötig, teilte die BA am Mittwoch mit. Ursprünglich im Bundeshaushalt eingeplant waren vier Milliarden Euro.

Wie BA-Chef Frank-Jürgen Weise sagte, bedeute der geringere Zuschussbedarf keine Abstriche bei der Förderung von Joblosen. Er hänge vielmehr mit der kürzeren Auszahlungsdauer des Arbeitslosengeldes zusammen.

(ap)
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