Tatverdächtige aus Bayern Zwei vorläufige Festnahmen wegen „NSU 2.0“-Drohmails

Frankfurt/Main · Im Zusammenhang mit den rechtsextremen „NSU 2.0“-Drohmails hat es zwei vorläufige Festnahmen gegeben. Ein ehemaliger bayerischer Polizist und dessen Ehefrau sind laut der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main aber bereits wieder frei.

 Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. (Symbolbild)

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. (Symbolbild)

Foto: dpa/Friso Gentsch

Im Zusammenhang mit der Affäre um rechtsextreme Drohmails haben Ermittler eine Wohnung im bayerischen Landshut durchsucht und zwei Personen vorübergehend festgenommen. Das teilte die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Montag mit. Das Ehepaar werde verdächtigt, „mehrere E-Mails mit beleidigenden, volksverhetzenden und drohenden Inhalten an Bundestagsabgeordnete und verschiedene andere Adressaten verschickt zu haben“.

Der Tatverdacht richte sich gegen einen 63 Jahre alten ehemaligen bayerischen Polizisten und dessen 55 Jahre alte Ehefrau. Beide seien am Freitag vorläufig festgenommen worden, mittlerweile aber wieder frei.

Demnach ging die Staatsanwaltschaft zusammen mit Kräften des hessischen Landeskriminalamts und der bayerischen Polizei am vergangenen Freitag in Landshut gegen das Ehepaar vor. Der ehemalige Polizist sei bereits früher wegen rechtsmotivierter Straftaten aufgefallen.

Da keine Voraussetzungen für einen Haftbefehl vorlägen, seien die beiden Tatverdächtigen wieder freigelassen worden. Die Auswertung der bei der Durchsuchung beschlagnahmten Datenträger sowie die weiteren Ermittlungen dauerten noch an.

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass bis dahin 69 „NSU 2.0“-Schreiben bekannt gewesen seien. Empfänger waren demnach unterschiedliche Personen des öffentlichen Lebens, die meisten von ihnen Frauen. Zuvor sollen teilweise auch Daten von Opfern von hessischen Polizeicomputern abgerufen worden sein. Das Kürzel „NSU 2.0“ erinnert an die Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

(juw/AFP/dpa)
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