„Vielleicht ergibt sich ja was“ Kanzler Scholz sieht Ampel als Möglichkeit in NRW

Berlin/Düsseldorf/Köln · Trotz der schweren Niederlage für die SPD hält Bundeskanzler Olaf Scholz nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen eine Ampel-Koalition in dem Land für durchaus denkbar.

 Bundeskanzler Olaf Scholz (Archivbild).

Bundeskanzler Olaf Scholz (Archivbild).

Foto: dpa/Michael Kappeler

„Die Parteien, die in Berlin, die in Deutschland die Bundesregierung stellen, haben eine Mehrheit im Landtag. Vielleicht ergibt sich daraus ja auch was“, sagte Scholz in der Sendung „RTL Direkt“.

Es werde nun „natürlich nochmal geguckt“, welche Optionen es für eine Regierungsbildung gebe, sagte Scholz weiter. Zunächst liege der Auftrag für Koalitionsgespräche beim Wahlgewinner und Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU). Zur Frage, ob die Landes-SPD als lediglich zweitplatzierte Partei die Regierung führen könne, sagte der Kanzler, so etwas sei „in der Geschichte Deutschlands schon ziemlich oft vorgekommen. Insofern wäre es verwunderlich, wenn man sagen würde: Das kann gar nicht der Fall sein.“

Bei der Wahl am Sonntag war die CDU laut vorläufigem Ergebnis mit 35,7 Prozent der Stimmen stärkste Kraft geworden. Die SPD stürzte auf ein Rekordtief von 26,7 Prozent ab. Die Grünen wiederum verbuchten ein Rekordhoch von 18,2 Prozent. Die FDP sackte auf 5,9 Prozent ab, die AfD verlor ebenfalls und kam auf 5,4 Prozent.

Mit Blick auf den Wahlkampf in NRW sagte Scholz, er habe gespürt, dass der Kurs der Bundesregierung „von einer großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger unterstützt“ werde. Bezüglich des Kriegs in der Ukraine seien viele Menschen der Meinung, dass es richtig sei, „besonnen und sehr überlegt zu agieren in so einer gefährlichen Frage“. Zur nun laut werdenden Kritik an ihm sagte der Kanzler: „Wenn man wegen solcher Schlagzeilen sich schwer beeindruckt fühlt, dann sollte man sich einen anderen Beruf suchen.“

(felt/AFP)
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