Eklat im Schweriner Landtag NPD verlässt Saal vor Gedenken für NSU-Opfer

Schwerin · Die rechtextreme NPD hat im Schweriner Landtag für einen Eklat gesorgt: Kurz vor vor einer Gedenkminute für die Opfer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU verließen die Abgeordneten der Partei am Donnerstag den Sitzungssaal.

 Vor der Schweigeminute für die Opfer der NSU-Mordserie verlassen die NPD-Abgeordneten den Schweriner Landtag.

Vor der Schweigeminute für die Opfer der NSU-Mordserie verlassen die NPD-Abgeordneten den Schweriner Landtag.

Foto: dpa, Cornelius Kettler

Anlass war ein Antrag, mit dem SPD, CDU, Linke und Grüne am Donnerstag ihre Solidarität mit den Opfern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) bekunden wollten. Während der Debatte bezeichnete der NPD-Abgeordnete Stefan Köster das Verhalten der anderen Parteien laut einem Landtagssprecher als "scheinheilig" und kündigte den Auszug der Fraktion an.

 Die Abgeordneten gedenken im Landtag von Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) der Opfer der rechtsextremen Terrorzelle NSU.

Die Abgeordneten gedenken im Landtag von Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) der Opfer der rechtsextremen Terrorzelle NSU.

Foto: dpa, Cornelius Kettler

Als sich die übrigen Parlamentarier dann am Ende der Debatte zum Gedenken erhoben, war die NPD nicht mehr im Saal. Zuvor war bereits der NPD-Fraktionsvorsitzende Udo Pastörs von der Sitzung ausgeschlossen worden. Er hatte während einer Rede des Abgeordneten Hikmat Al-Sabty (Linke) nach Angaben des Parlamentssprechers dazwischengerufen: "Das sind die Phantasien eines aus dem Orient Zugereisten." Das Verhalten der rechtsextremen Partei offenbare "in abstoßender Form das menschenverachtende Weltbild" der NPD und entwürdige die Opfer der NSU, erklärte SPD-Fraktionschef Norbert Nieszery.

(AFP)
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