Nordafrika-Reise Merkel will in Ägypten über Flüchtlinge sprechen

Berlin · Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Donnerstagmorgen zu einer zweitägigen Nordafrika-Reise aufgebrochen. Erste Station ist am Mittag Kairo, wo sie mit Ägyptens Staatspräsidenten Abdel Fattah al-Sisi unter anderem über mögliche Lösungen für die Flüchtlingskrise sprechen will.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Foto: ap, MS

Weitere Themen sollen die instabile Lage der Region und Wirtschaftskooperationen sein. Am Freitag wird sie zu Gesprächen mit der tunesischen Staatsführung in Tunis erwartet. Dort hält sie auch eine Rede vor dem Parlament.

Merkel geht es um die Rückführung nicht schutzbedürftiger Menschen, die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen in Ägypten, den Kampf gegen Schleuser und die Stabilisierung Libyens. Auf Auffanglager für Flüchtlinge in Nordafrika, wie sie etwa EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani befürwortet, wird Merkel aber kaum dringen. Ägypten und Tunesien wehren sich dagegen, Libyen gilt als zu instabil.

Nichtregierungsorganisationen haben die Kanzlerin aufgefordert, Menschenrechtsverletzungen anzusprechen, was sie nach Regierungsangaben auch machen wird. Al-Sisis autoritäre Regierung soll für die Inhaftierung Zehntausender Oppositioneller und die systematische Unterdrückung der Zivilgesellschaft verantwortlich sein.

In der Kairoer Markus-Kathedrale trifft sich Merkel am Nachmittag mit dem Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II., danach mit dem Großscheich der Al-Azhar-Moschee, Ahmed al-Tajib, einem der höchsten Geistlichen des sunnitischen Islams. Ferner will sie mit Vertretern der Zivilgesellschaft reden.

(dpa)
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