Wegen Krise mit Belarus Grünen-Chefin Baerbock fordert Stopp von Nord Stream 2

Berlin · Die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 dürfe nicht beendet werden, findet die grüne Kanzlerkandidatin Baerbock. Es sei eine „geostrategische Frage“, gerade in der aktuellen Krise mit Belarus.

 Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen und Bundesvorsitzende ihrer Partei, spricht auf einer Wahlkampfversanstaltung der Grünen in Sachsen-Anhalt zu den Gästen.

Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen und Bundesvorsitzende ihrer Partei, spricht auf einer Wahlkampfversanstaltung der Grünen in Sachsen-Anhalt zu den Gästen.

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Angesichts des Konflikts mit Belarus hat Grünen-Chefin Annalena Baerbock ihr Nein zur Pipeline Nord Stream 2 bekräftigt. Im „Bild“-Polittalk sagte die Grünen-Kanzlerkandidatin am Sonntagabend, das System des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko habe vor allem deshalb Bestand, „weil es unterstützt wird aus dem Kreml heraus“. Deshalb sei Nord Stream 2 „eine so zentrale geostrategische Frage“.

Leider könne Europa an dieser Stelle gegenwärtig nicht mit einer Stimme sprechen, „weil die Deutschen ausscheren“, sagte Baerbock. Sie plädierte für einen „Kurs der Härte und des Dialogs gegenüber Russland“. Daher dürfe die Ostsee-Pipeline „nicht vollendet werden“.

Die Pipeline soll die Kapazitäten für russische Erdgaslieferungen nach Deutschland deutlich erhöhen. Die Bundesregierung hält an der neun Milliarden Euro teuren Pipeline fest, obwohl es daran auch Kritik von anderen EU-Staaten gibt. Auch die USA sind gegen den Bau und argumentieren, Deutschland und Europa würden sich damit in eine wachsende Abhängigkeit von Russland begeben und dem Gas-Transitland Ukraine schaden.

Belarus ist derzeit unter anderem wegen der erzwungenen Landung eines Passagierflugzeugs in Minsk und der anschließenden Festnahme des Regierungskritikers Roman Protassewitsch mit Sanktionen belegt.

(c-st/AFP)
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