Debatte über "Leitkultur" Norbert Lammert fordert Kopftuchverbot

Berlin (rpo). Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) fordert eine neue Debatte über die so genannte Leitkultur. In diesem Zusammenhang sprach sich Lammert für ein Kopftuchverbot in deutschen Schulen aus. "Wenn das in einem islamisch geprägten Land zulässig ist, kann es doch in einem christlich geprägten nicht von vornherein abwegig sein", sagte der CDU-Politiker in einem Interview.

Der Parlamentspräsident verwies im "Rheinischer Merkur" dabei auf die Türkei, wo in öffentlichen Einrichtungen ein rigides Kopftuchverbot gelte. Zugleich betonte Lammert die Bedeutung der christlich-abendländischen Tradition in Deutschland. "Der Einfluss christlicher Religionsgemeinschaften und Glaubensüberzeugungen auf unsere Gesellschaft bleibt fundamental", sagte er.

Als "schiere Gedankenlosigkeit" bezeichnete Lammert die Verweigerung der von ihm angestoßenen Debatte über eine so genannte Leitkultur in Deutschland. Es fördere "die Dominanz von Traditionen anderer Kulturkreise, von Abschottung und Ghettobildung", wenn nicht darüber diskutiert werde. Zudem plädierte der Bundestagspräsident für eine Wiederbelebung nationaler Zeichen. Die "Vernachlässigung der Symbole" sei ein Hinweis auf die Verdrängung der dahinter stehenden Inhalte. "Wenn sich Minister rühmen, die Nationalhymne nicht zu kennen, halte ich das für eine scheinintellektuelle Verirrung", sagte Lammert.

(afp)
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