Produktion geht nach Asien Nokia baut weitere 4000 Stellen ab

Helsinki · Der kriselnde Handyriese Nokia streicht erneut Tausende Stellen. Weitere 4000 Arbeitsplätze sollen in Finnland, Ungarn und Mexiko wegfallen. Ein Teil der Produktion von Smartphones soll nach Asien verlegt werden, wodurch die Kosten weiter gedrückt werden, teilte der finnische Konzern am Mittwoch mit.

200 demonstrieren gegen Stellenabbau bei Nokia-Siemens
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Der Stellenabbau soll in mehreren Phasen im Laufe des Jahres erfolgen. Insgesamt summiert sich damit der Stellenkahlschlag auf 14.500 Arbeitsplätze. Im Telefongeschäft muss damit acht Prozent der Belegschaft gehen.

Im traditionellen Handygeschäft hat Nokia den rechtzeitigen Einstieg auf die beliebten Smartphones verschlafen und kämpft nun mit sinkenden Marktanteilen. Im Schlussquartal war der Gewinn um mehr als 70 Prozent eingebrochen.

"Das war klar. Es war eher eine Überraschung, dass die Entscheidung so lange gedauert hat", sagte Steve Brazier von der Technologieforschungsfirma Canalys. Erst im vergangenen September hatte Nokia die Schließung eines rumänischen Werks angekündigt.

Auch die Gemeinschaftsfirma mit Siemens, der Netzwerkbauer Nokia Siemens Networks (NSN), dreht zurzeit an der Sparschraube und kündigte zum Jahresanfang die Streichung jeder dritten Stelle in Deutschland an.

Insgesamt baut Nokia-Chef Stephen Elop damit 30.000 Arbeitsplätze ab. Einschließlich des Nokia Siemens-Geschäfts beschäftigte der Konzern Ende vergangenen Jahres 130.000 Mitarbeiter. Der Kurs der Nokia-Papiere profitierte von der Ankündigung und legte rund ein Prozent zu.

(REU)
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