Fotos Nie mehr krank? Was therapeutisches Klonen ermöglicht
Forschen in Südkorea ist es erstmals gelungen, embryonale Stammzellen zu klonen, die genutzt werden können, um schwerkranke Menschen zu heilen. Die geklonten Zellen sind so wandlungsfähig, dass sie sich zu praktisch jedem Teil des Körpers weiterentwickeln könnten.
In der deutschen Politik ist zur Zeit kein eindeutiger Kurs in Bezug auf die Forschung an embryonalen Stammzellen zu erkennen. Bundeskanzler Schröder hat Presseberichte zurückgewiesen, therapeutisches Klonen auch in Deutschland erlauben zu wollen. Allerdings stehe er der wissenschaftlichen Entwicklung eher positiv gegenüber, wie sein Sprecher verlauten ließ.
Derzeit ist das Klonen menschlicher Embryonen zur Herstellung von Stammzellen in Deutschland verboten - egal zu welchem Zweck. Allerdings dürfen in Einzelfällen und unter strengen Auflagen Embryonen aus dem Ausland importiert werden.
Erfolge in der Klon-Therapie feiern zur Zeit meist Forscher im Ausland. Ob in Südkorea oder in Großbritannien: Viele Regierungen lassen ihren Forschern mehr Freiraum als Deutschland. Die Briten fahren derzeit die liberalste Klon-Politik in Europa.
Reproduktives Klonen, also das Erschaffen eines neuen, geklonten Menschen, ist nicht nur in Deutschland, sondern praktisch überall auf der Welt verboten.
Therapeutisches Klonen könnte zum Beispiel Menschen mit schweren Verbrennungen wie dem ehemaligen Rennfahrer Niki Lauda helfen. Aus den Stammzellen könnte neue Haut entstehen, die die verbrannten Partien ersetzt. Solche Behandlungsmethoden liegen nach Einschätzung von Forschern durchaus im Bereich des Möglichen.
Auch nach einem Schlaganfall können zerstörte Zellen durch neue ersetzt werden. So könnten die Folgen eines Schlaganfalls rückgängig gemacht werden. Auch bei einem Herzinfarkt könnte therapeutisches Klonen helfen, indem zum Beispiel zerstörte Herzmuskelzellen nachgezüchtet werden.
Ähnliches gilt für Alzheimer. Auch diese Krankheit könnte durch therapeutisches Klonen heilbar werden.
Krebs befällt und zerstört Zellen des Körpers. Eine Klon-Therapie könnte neue, gesunde Zellen nachliefern.
Für Diabeteskranke könnte der Fortschritt im therapeutischen Klonen bedeuten, dass sie eines Tages wieder ein normales Leben ohne Spritzen und Diät führen könnten.
Auch Menschen wie der verstorbene Papst Johannes Paull II., die an der Schüttellähmung Parkinson leiden, könnten durch Klon-Therapien neue Hoffnung schöpfen.
Andere Pläne der Forscher sind weniger realistisch: Manche Wissenschaftler sehen Klonen als Quelle eines ewigen Jungbrunnens, weil gealterte Zellen immer wieder durch neue ersetzt werden können.
Ebenfalls als eher unwahrscheinlich schätzen die meisten Forscher ein, dass es in näherer Zukunft gelingt, ganze Organe wie ein Herz oder eine Leber nachwachsen zu lassen. Es gibt allerdings auch Wissenschaftler, die therapeutisches Klonen als zukünftige Alternative zu Organtransplantationen sehen.