Rente ab 63 Neuregelung bringt bis zu 40.000 mehr Frührentner

Berlin · Die Bundesregierung rechnet wegen der jüngsten Änderung an der Rente mit 63 in diesem Jahr mit bis zu 40.000 zusätzlichen Frührentnern. Grund ist die kurzfristig in das Gesetz aufgenommene Zusatzregelung, dass auch freiwillig Versicherte in den Genuss der Rente mit 63 kommen können, wie es in einer Regierungsantwort auf eine Anfrage der Grünen heißt.

So funktioniert die Rente mit 63
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Foto: dpa

Damit erhöht sich die Zahl der Anspruchsberechtigten zunächst auf 240.000. In den Folgejahren kämen dann nur noch "jeweils bis zu etwa 20.000 freiwillig Versicherte jährlich" hinzu, heißt es in der Regierungsantwort.

Die große Koalition hatte sich kurz vor Verabschiedung des Rentenpakets in der vergangenen Woche darauf geeinigt, langjährig freiwillig Versicherten die abschlagsfreie Rente ab 63 zuzubilligen, wenn sie es gemeinsam mit ihren Pflichtbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung auf 45 Beitragsjahre bringen. Bei den freiwillig Versicherten handelt es sich in der Regel um Selbstständige, häufig Handwerker.

"Die 40.000 sind die maximale Obergrenze der Begünstigten", sagte eine Sprecherin des Arbeitsministeriums. Die tatsächlichen Zahlen könnten aber darunter liegen, weil es den Betroffenen mit der freiwilligen Versicherung häufig nicht in erster Linie um höhere Renten, sondern den Erwerbsminderungsschutz gegangen sei.

Im ersten Jahr sei mit Mehrkosten von bis zu 150 Millionen Euro zu rechnen. Im kommenden Jahr könnte die Mehrbelastung bei maximal 300 Millionen Euro liegen, 2016 und 2017 wieder bei jeweils maximal 150 Millionen Euro. Die Zusatzkosten seien im Rahmen des Rentensystems finanzierbar.

Kritik kam erneut von den Grünen. "Die Union handelt scheinheilig", erklärte ihr Rentenexperte Markus Kurth. "Nach außen lehnen sie die Rente mit 63 ab, aber intern sorgen sie dafür, dass ihr Klientel nicht zu kurz kommt."

(DEU)
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