Viertägige Reise Scholz mit neuer „Air Force One“ nach Südamerika aufgebrochen

Berlin/Buenos Aires · Rücktritt im Kabinett und Kampfpanzerdebatte: Nach einem sehr turbulenten Start ins Jahr 2023 sucht Kanzler Scholz erstmals das Weite – mit einem neuen Flugzeug. Aber auch in Südamerika wird es um die Zeitenwende im Zuge des Ukraine-Kriegs gehen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht die Treppe hoch zum neuen Airbus A350 "Konrad Adenauer" auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Brandenburg (BER).

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht die Treppe hoch zum neuen Airbus A350 "Konrad Adenauer" auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Brandenburg (BER).

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist am Samstag mit dem neuen Regierungsflieger „Konrad Adenauer“ zu seiner ersten Südamerika-Reise als Regierungschef aufgebrochen. Die viertägige Reise beginnt in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, anschließend geht es weiter nach Chile und Brasilien.

Die „Konrad Adenauer“ ist der zweite Regierungsflieger vom Typ A350-900, der von der Flugbereitschaft der Bundeswehr Ende letzten Jahres in Dienst gestellt wurde. Es ist aber das erste von insgesamt drei dieser Flugzeuge, das die volle VIP-Ausstattung hat - über die Einzelheiten schweigt sich die Bundeswehr allerdings aus. Die „Adenauer“ gilt damit quasi als neue „Air Force One“ für die Bundesregierung und den Bundespräsidenten. Über den Jahreswechsel hat Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier sie auf einer Brasilien-Reise als erster getestet. Jetzt ist Scholz erstmals mit dem neuen Flieger unterwegs.

 Der neue Airbus A350 "Konrad Adenauer" steht für die Reise des Bundeskanzlers nach Lateinamerika bereit.

Der neue Airbus A350 "Konrad Adenauer" steht für die Reise des Bundeskanzlers nach Lateinamerika bereit.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der Kanzler besucht Lateinamerika deutlich früher als seine Vorgängerin Angela Merkel (CDU), die sich erst zweieinhalb Jahre nach ihrem Amtsantritt auf dem Kontinent blicken ließ. Der SPD-Politiker hat sich vorgenommen, im Zuge der Zeitenwende nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die internationalen Beziehungen Deutschlands breiter aufzustellen, um neue Abhängigkeiten von einzelnen Ländern wie einst von Russland und seinem Gas zu vermeiden. Deswegen war der Kanzler nun schon insgesamt dreimal in Asien und hat auch schon eine große Afrika-Reise hinter sich.

In Südamerika wird Scholz von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, der ein Dutzend Manager und Verbandsvertreter angehören. Wirtschaftlich ist Lateinamerika unter anderem wegen seiner Rohstoffvorkommen interessant. Eisen und Stahl, Kupfer, Blei, Zink und vor allem das für die Herstellung von Elektro-Autos so wichtige Lithium finden sich auf dem Kontinent.

Bei dem Besuch wird es unter anderem um die stockenden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten gehen, zu denen Argentinien und Brasilien gehören. Diese beiden Länder sind auch Mitglieder der G20 der wichtigsten Wirtschaftsmächte.

(aku_/dpa)
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