Kritik an Bodo Ramelow „Hände weg von unserer Nationalhymne“

Exklusiv | Düsseldorf · Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow wünscht sich eine neue Nationalhymne. CSU-Generalsekretär Markus Blume und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer teilen diese Ansicht nicht. Jan Böhmermann schlägt einen Wettbewerb vor.

Das sind die Reaktionen auf die Kritik an der Nationalhymne
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Foto: dpa/Martin Schutt

Dass sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) eine neue Nationalhymne wünscht, stößt auf Kritik. CSU-Generalsekretär Markus Blume hat den Vorstoß des thüringischen Ministerpräsidenten für eine neue Nationalhymne heftig kritisiert. „Hände weg von unserer Nationalhymne“, sagte Blume unserer Redaktion. „Wenn Herr Ramelow von den SED-Nachfolgern der Linkspartei ein Problem mit Einigkeit und Recht und Freiheit hat, dann sollte er seine Haltung überdenken, aber nicht unsere Nationalhymne ändern.“

Auch der Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer (CDU), teilt Ramelows Ansicht offenbar nicht. „Ich verbinde mit ihr die friedliche Revolution, Helmut Kohl und die Deutsche Einheit“, schrieb er auf Twitter. Die Hymne stehe für die wechselvolle Geschichte Deutschlands und solle erhalten bleiben.

Der Satiriker und Fernsehmoderator Jan Böhmermann hat den Wunsch des thüringischen Ministerpräsidenten indes aufgegriffen. Auf Twitter kündigte er an, dem ZDF, in dessen Auftrag Böhmermann einmal wöchentlich die Sendung „Neo Magazin Royale“ produziert, einen Nationalhymnenwettbewerb vorzuschlagen. Dieser solle europaweit ausgeschrieben werden.

Ramelow hatte sich im RP-Interview für eine neue Nationalhymne ausgesprochen. „Ich singe die dritte Strophe unserer Nationalhymne mit, aber ich kann das Bild der Naziaufmärsche von 1933 bis 1945 nicht ausblenden“, sagte er. Ramelow wünscht sich eine Hymne, mit der sich auch viele Ostdeutsche identifizieren.

(qua/lhen)
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