Zwei Monate nach den Protesten 29 Krawallmacher sitzen nach G20 noch in Untersuchungshaft

Berlin · Rund zwei Monate nach dem G20-Gipfel in Hamburg sitzen 29 Randalierer noch in Untersuchungshaft. Das geht aus einer Aufstellung der Staatsanwaltschaft Hamburg hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

 Ein Polizist setzt einen Schlagstock gegen Demonstranten in Hamburg (Archivbild vom 07.07.2017).

Ein Polizist setzt einen Schlagstock gegen Demonstranten in Hamburg (Archivbild vom 07.07.2017).

Foto: dpa, vge

Infolge der Krawalle waren 51 Menschen in Untersuchungshaft genommen worden. Vorgeworfen werden den Inhaftierten unter anderem gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, schwerer Landfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen das Vermummungsverbot. Eine Haftverschonung oder eine Aufhebung der Haft erhielten 19 Beschuldigte. Verurteilt wurden bereits drei Personen.

Während des G20-Gipfels, bei dem sich die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrienationen der Welt am 7. und 8. Juli in Hamburg trafen, befand sich die Hansestadt insgesamt vier Tage lang im Ausnahmezustand. Gewalttätige Gipfelgegner und die Polizei lieferten sich stundenlang Straßenschlachten, Autos wurden angezündet und Geschäfte geplündert. Fast 500 Polizisten wurden verletzt. Es kam zu rund 200 Festnahmen.

Zu den Anti-G20-Demonstrationen waren auch Tausende Gipfelgegner aus dem Ausland angereist. Unter den weiterhin in U-Haft sitzenden Beschuldigten finden sich 13 Nationalitäten. Überwiegend handelt es sich um junge Männer. Das Durchschnittsalter der Untersuchungshäftlinge liegt bei knapp 27 Jahren. Außer Deutschen gibt es Inhaftierte mit österreichischer, schweizerischer, spanischer, niederländischer, italienischer, französischer, rumänischer, türkischer, tschechischer, senegalesischer, ungarischer und russischer Nationalität.

(qua)
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