Nach Anschlag in Halle Staat verschärft Kampf gegen Rechtsextremisten massiv

Berlin · Nach dem Terroranschlag von Halle reißen die Sicherheitsbehörden das Ruder herum und gehen künftig mit allen verfügbaren Mitteln gegen den Rechtsextremismus in Deutschland vor.

 Die Polizei begleitet eine Gegendemonstraion am Borsigplatz, die ein Banner mit der Aufschrift „Kein Platz für Nazis“ halten.

Die Polizei begleitet eine Gegendemonstraion am Borsigplatz, die ein Banner mit der Aufschrift „Kein Platz für Nazis“ halten.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Das Bundeskriminalamt will mit höchster Priorität unter den 12.700 gewaltbereiten Rechtsextremisten diejenigen identifizieren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Anschlag planen könnten. Derzeit haben die Sicherheitsbehörden im Spektrum der Rechtsextremisten lediglich 43 als solche „Gefährder“ eingestuft. Dagegen sind es im ähnlich großen Personenkreis gewaltbereiter Islamisten fast 700, die als potenzielle Attentäter angesehen werden. Wenn die Behörden sich nun die Rechtsextremisten genauer anschauen, dürften auch mehr als mögliche Terroristen auffallen. „Ich gehe davon aus, dass die Zahl der Gefährder steigen wird“, sagte BKA-Präsident Holger Münch unserer Redaktion. Gemeinsam mit den Bundesländern werde seine Behörde das Personenpotenzial in Fallkonferenzen genau prüfen, um das individuelle Gefährder-Potenzial besser abschätzen zu können.