Mutmaßlicher Auftragsmord in Berlin Kramp-Karrenbauer fordert weitere Maßnahmen gegen Moskau

Berlin · Nach dem mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier in Berlin hat Annegret Kramp-Karrenbauer weitere Maßnahmen gegen Russland angeregt. Der Mord belaste das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland, sagte die CDU-Chefin.

 Beamte der Spurensicherung sichern in einem Faltpavillon Spuren am Tatort (Archivbild).

Beamte der Spurensicherung sichern in einem Faltpavillon Spuren am Tatort (Archivbild).

Foto: dpa/Christoph Soeder

Nach dem mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier in Berlin hat CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer weitere Maßnahmen gegen Moskau gefordert. "Wir werden in der Bundesregierung über weitere Reaktionen beraten und entscheiden müssen", sagte die Verteidigungsministerin der "Bild am Sonntag". "Die russische Seite muss jetzt endlich ihren Beitrag zur Aufklärung dieses Verbrechens leisten." Die Bundesanwaltschaft geht dem Verdacht nach, dass der Georgier im Auftrag staatlicher russischer Stellen getötet wurde.

Der Mord belaste das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland, stellte Kramp-Karrenbauer fest. "Die Beweise wiegen schwer." Zusammen mit den Morden in Großbritannien und weiteren russischen Aktivitäten ergebe das "ein ziemlich beunruhigendes Bild". Ihr falle zudem auf, dass es in den baltischen Staaten oder Polen eine ganz andere Wahrnehmung gebe. "Russland verletzt dort immer wieder den Luftraum, führt Desinformationskampagnen", sagte Kramp-Karrenbauer. "Die Erfahrungen dieser Länder sollten wir nicht einfach beiseite wischen."

Der 40-jährige Georgier war im August im Kleinen Tiergarten in Berlin von einem Fahrradfahrer erschossen worden. Der 49-jähriger mutmaßliche Täter, der aus Moskau gekommen war, wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Das Opfer soll im sogenannten zweiten Tschetschenienkrieg gegen Russland gekämpft haben. Laut Bundesanwaltschaft wurde der 40-Jährige von russischen Behörden als "Terrorist" eingestuft.

Wegen des Falls hatte das Auswärtige Amt zwei russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt. Moskau kündigte daraufhin "Vergeltungsmaßnahmen" an.

(zim/AFP)
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