Schulabschlüsse nur durchschnittlich Müssen Lehrer jetzt zum Eignungstest?

Berlin (RPO). Die Lehrer in Deutschland werden immer älter, die meisten kommen über mittelmäßige Durchschnittsnoten bei ihren Schulabschlüssen nicht hinaus. In die Diskussion um deutsche Lehrer hat sich nun der Philologenverband eingemischt und fordert einen Eignungstest.

Lehrerstreik in NRW
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"Nur wer die richtigen Voraussetzungen mitbringt, sollte auch Lehrer werden dürfen", sagte Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, dem Internetdienst "Welt Online".

Einen Grund für die relativ schlechten Abitur- und Examensnoten bei angehenden Lehrern sieht Meidinger in der relativ großen Gruppe der Lehramtsstudenten, die als problematisch einzustufen sei. Sie wählen laut Meidinger den Beruf nicht aus Leidenschaft, sondern weil sie die vermeintliche Sicherheit der Verbeamtung suchen und in einem anderen Beruf nicht Fuß fassen könnten.

Der Verbandschef warnte jedoch davor, diese Zahlen zu dramatisieren: "Es werden nicht nur Verlierer Lehrer." Früher sei es durchaus üblich gewesen, dass der Klassenprimus Lehrer wurde. "Heute ist das Lehramtsstudium nicht mehr en vogue."

Das hänge zu einem mit dem schlechten Image des Lehrerberufs zusammen und zum anderen mit der Tatsache, dass mit anderen Berufen mehr zu verdienen sei, sagte Meidinger.

Der Studie zufolge haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Zahlen der Lehrer, die älter als 50 Jahre alt sind, fast vervierfacht. Die Schuld an dieser Entwicklung sieht Meidinger in der Personalplanung der 16 Kultusminister.

"Die Kultusverwaltungen haben den Lehrerbedarf nicht im Griff. Zu bestimmten Zeiten werden Lehrer massiv pensioniert und gleichzeitig wird kräftig neu eingestellt." Das führe dazu, dass die "Alterskohorten nie gleichmäßig verteilt sind", sagte Meidinger.

(DDP)
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