Umfragetief Müntefering spricht SPD Mut zu

Berlin (RPO). SPD-Chef Franz Müntefering zeigt sich trotz der miesen Umfragewerte für seine Partei kämpferisch. "Der Wahlkampf hat begonnen. Die Temperatur steigt, die Stimmung für die SPD auch", sagte der Parteivorsitzende am Mittwoch. Mit Blick auf die neueste Forsa-Umfrage, nach der die SPD nur auf 20 Prozent käme, sagte Müntefering, das seien "Zahlen, mit denen sie versuchen, uns den Mut zu nehmen".

Vergleich der Köpfe: Union - SPD
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Er verwies zugleich auf Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier und die Themen Arbeit, Bildung und Nachhaltigkeit. "Gewählt wird am 27. September bis 18.00 Uhr." Es seien 53 Tage, die es in sich hätten.

Die neueste Forsa-Umfrage für "Stern" und RTL ergab, dass die SPD derzeit nur noch auf einen Stimmenanteil von 20 Prozent käme. So schlecht schnitt die Partei zuletzt im August 2008 ab, kurz vor dem Sturz des damaligen Parteichefs Kurt Beck. Müntefering kommentierte dies mit den Worten: "Mag sein. Andere haben deutlich andere Zahlen."

Die Sozialdemokraten sollten "nicht auf die eigenen Schuhspitzen starren", sondern aufrecht und offen für die politischen Ziele der Partei einzutreten. Die SPD stehe für eine gerechtere und moderne Gesellschaft, sagte Müntefering. Sie werde um jeden Arbeitsplatz kämpfen, damit Deutschland den Weg zur Vollbeschäftigung in den nächsten zehn Jahren gehen könne. "Dafür stehen wir mehr als jede andere Partei", betonte der SPD-Chef. Die Entscheidung treffe am Ende der Wähler.

Struck: "SPD in der Öffentlichkeit unterbewertet"

Angesichts der schlechten Werte verteidigte Bundestagsfraktionschef Peter Struck die Arbeit der sozialdemokratischen Minister in der Großen Koalition. "Was wir in der Koalition zur Bewältigung der großen Probleme beigetragen haben, kann sich sehen lassen", sagte Struck der "Berliner Zeitung". Die SPD sei in der Öffentlichkeit unterbewertet. Die CDU tue überhaupt nichts. "Die Kanzlerin macht auch nichts und steht trotzdem gut in den Umfragen."

Auch Struck zeigte sich kämpferisch. 25 Prozent der Wähler entschieden erst kurz vor der Wahl über ihre Stimme, sagte Struck. "Gelaufen ist gar nichts."

(AP/felt)
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