CDU-Politikerin aus dem Rheinland Michaela Noll soll Vizepräsidentin des Bundestags werden

Berlin/Haan · Die Juristin Michaela Noll soll als Nachfolgerin des im November gestorbenen Peter Hintze Vizepräsidentin des Bundestags werden. Die Rheinländerin mit iranischen Wurzeln ist vor allem familienpolitisch aktiv.

 Die Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michaela Noll, soll Vizepräsidentin des Bundestags werden.

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michaela Noll, soll Vizepräsidentin des Bundestags werden.

Foto: dpa, soe cul htf

Unionsfraktionschef Volker Kauder habe die 57-jährige CDU-Politikerin aus Nordrhein-Westfalen im Fraktionsvorstand vorgeschlagen. Die Abgeordnete Michaela Noll stammt aus dem rheinischen Haan und sitzt seit 2002 für die Christdemokraten im Bundestag.

Auf sich aufmerksam machte die 57-jährige ausgebildete Juristin und Dolmetscherin deutschlandweit, als sie sich in ihrem Wahlkreis nahe Düsseldorf bei der Bundestagswahl 2009 und 2013 gegen den weitaus prominenteren SPD-Politiker und Ex-Finanzminister Peer Steinbrück durchsetzte. Noll hat seit 2010 auch einen der Parlamentarischen Geschäftsführerposten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion inne.

Von 2010 bis 2012 gehörte die Christdemokratin unter dem damaligen NRW-CDU-Parteichef Norbert Röttgen zur Führung des größten Landesverbands. Als die nordrhein-westfälische CDU aber bei der Landtagswahl 2012 auf historisch niedrige 26 Prozent abstürzte, trat Noll im Sommer darauf nicht mehr für das Amt der stellvertretenden Parteivorsitzenden in Düsseldorf an. Es brauche neue Gesichter, hatte sie den Schritt begründet.

Im Bundestag setzt sich die Tochter eines iranischen Vaters und einer deutschen Mutter besonders für die Belange von Familien ein und hat sich für das Kinderschutzgesetz stark gemacht. Zunächst wollte Noll Sport studieren, entschied sich dann aber für Jura und wurde als Rechtsanwältin zugelassen. Als ihr Sohn Mitte der 1990er Jahre keinen Kindergartenplatz bekam, war das Anlass für sie, in die Politik zu gehen.

Peter Hintze starb im November des vergangenen Jahres an den Folgen einer Krebserkrankung. Hintze vertrat den Wahlkreis Wuppertal I und war seit 1990 Mitglied des Bundestages. Der studierte Pfarrer gehörte zum kleinen Kreis von Unions-Vertrauten, die Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lange und gut kennt. 2013 wurde Hintze Bundestagsvizepräsident.

(klik/lnw)
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