Union Merz spricht Merkel Kanzlerschaft ab

Düsseldorf (rpo). Mit einer Erststimmen-Zweitstimmen-Rechnung hat CDU-Steuerexperte Friedrich Merz seiner Parteichefin Angela Merkel den Anspruch auf die Kanzlerschaft abgesprochen. In einer Kolumne weist Merz darauf hin, dass 2,6 Millionen Wähler der Union zwar die Erststimme, nicht aber die Zweitstimme gegeben hätten. Für sie sei die Kanzlerkandidatin Merkel offenbar nicht wählbar gewesen.

Sparprogramm und Streitpunkte
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Nur 35,2 Prozent bei den Zweitstimmen seien eine überdeutliche Antwort der Wähler auf Wahlprogramm und personelles Angebot der Union, so Merz in der "Wirtschaftswoche". Die Union habe zwar den Auftrag zur Regierungsbildung. Von Merkel sei dabei aber keine Rede, schrieb Merz nach Angaben der Wirtschaftswoche vom Mittwoch in einem Beitrag.

Äußerst kritisch äußerte sich Merz zudem zu den Erfolgschancen einer großen Koalition. Entscheidend für die Lösung der Haushaltsprobleme sei die Lösung des Beschäftigungsproblems. Diese Fragen seien zwischen Union und SPD aber höchst strittig.

Wenn abzusehen sei, dass einer neuen Regierung die Lösung des Beschäftigungsproblems nicht bald gelinge, solle man ihr schon am Anfang ein schnelles Ende wünschen. "Alles andere kostet nur noch mehr Zeit", schrieb Merkels Vorgänger im Fraktionsvorsitz laut "Wirtschaftswoche".

(afp)
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