Kandidat für CDU-Vorsitz Merz sieht Einführung von CDU-Frauenquote „skeptisch“

Berlin · Die Vorsitzende der Frauen Union, Annette Widmann-Mauz, spricht dagegen von einem „durchdachten und besonnenen und richtigen Weg“. Die Parteispitze rechnet mit heftigem Widerstand gegen die bessere Verankerung von Frauen in der Partei per Mindestvorgaben.

 Friedrich Merz

Friedrich Merz

Foto: dpa/Peter Gercke

Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, beurteilt die von der Struktur- und Satzungskommission der Partei vorgeschlagene Frauenquote für die Christdemokraten skeptisch. Quoten seien allenfalls die zweitbeste Lösung, erklärte Merz am Freitag via Twitter. Damit hat das harte Ringen in der Partei um die Umsetzung des Beschlusses auf dem Parteitag im Dezember begonnen.

Die Vorsitzende der Frauen Union der CDU, Annette Widmann-Mauz, widersprach Merz. Sie nannte den nun auf dem Tisch liegenden Stufenplan zur Einführung einer Frauenquote von 30 Prozent im Jahr 2021 bis 50 Prozent im Jahr 2025 für Teile der Vorstände und als Sollbestimmung für Wahllisten „durchdacht und besonnen“. Sie sagte unserer Redaktion, viele Rückmeldungen von Männern und Frauen zeigten, dass das der richtige Weg sei. „Der gemeinsam gefundene Kompromiss lädt alle ein, die Weiterentwicklung der CDU als Partei in der Mitte der Gesellschaft zu gestalten.“ Die gegenwärtige Diskussion verdeutliche einmal mehr, dass die CDU in Bewegung sei. Diese Dynamik müsse jetzt gemeinsam für die Volkspartei CDU genutzt werden.

Die Parteispitze um Annegret Kramp-Karrenbauer - sie will die Quote - stellt sich auf heftigen Widerstand gegen die Mindestvorgaben ein. Merz twitterte: „Ich bleibe skeptisch, #Quote | n sind allenfalls die zweitbeste Lösung. Ich lehne den Vorschlag der Satzungskommission aber nicht von vornherein ab. Jetzt kommt es darauf an, mit der @cdu eine trag- und konsensfähige Antwort zu finden. Fest steht: Wir müssen hier vorankommen.“ Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Norbert Röttgen, befürwortet die Quote. Der andere Bewerber, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, äußerte sich dazu noch nicht.

(kd)
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