20 Jahre nach der Wende Merkel will Westen gezielt fördern

Berlin (RPO). Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt sich ein für einen Aufbau West. Nach zwanzig Jahren gezielter Förderung Ostdeutschlands will sie nun besondere Wirtschaftshilfen in den Westen lenken. Bei öffentlichen Investitionen gebe es Nachholbedarf in der alten Bundesrepublik.

"Wenn ich durch die alten Bundesländer reise, sehe ich viele Stadthallen, Schulen, Verwaltungsgebäude aus den sechziger und 70er Jahren, wohingegen im Osten vieles neu ist", sagte die Kanzlerin dem Magazin "Cicero".

Mit Blick auf das angekündigte zweite Konjunkturprogramm sagte Merkel: "Wenn wir in der Bundesregierung finanzielle Anreize zur Förderung von Investitionen in den Blick nehmen, wird es eine Rolle spielen, dass der Westen seit der Wiedervereinigung relativ hinter dem Osten zurückstehen musste. Der Westen ist jetzt verstärkt am Zuge."

Zugleich verwies die Bundeskanzlerin darauf, dass der Westen knapp zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung in vielen Dingen durchaus vom Osten lernen könne.

Die neuen Länder könnten sogar "Modellcharakter" für notwendige Veränderungen haben "etwa bei der Organisation von Schulen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen". Hintergrund sei, dass der Osten früher als der Westen die Folgen des demografischen Wandels spüren werde.

(AP)
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