Nach Chávez-Provokation Merkel lässt Hitler-Vergleich kalt

Berlin (RPO). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigt sich unbeeindruckt vom bizarren Hitler-Vergleich des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez. Chávez hatte die Kanzlerin in einer TV-Sendung in die Nähe des Nazi-Diktators gerückt. Merkel ließ ausrichten, sie habe zum Thema Chávez bereits alles gesagt und freue sich dennoch auf ihre Reise nach Lateinamerika.

Die verrückten Ideen des Hugo Chavez
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Foto: AFP

Merkel hatte mit Blick auf Venezuela gesagt, ein Land allein könne die Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika nicht nachhaltig beeinträchtigen. Präsident Chávez spreche nicht für Lateinamerika. Auch das venezolanische Volk habe mit der Ablehnung des von Chávez initiierten Referendums Ende vergangenen Jahres Stellung bezogen. Die Venezolaner hatten im Dezember gegen eine Verfassungsreform gestimmt, die dem linksnationalistischen Präsidenten, der eine scharf gegen die USA gerichtete Politik verfolgt, erhebliche weitere Vollmachten verschafft hätte.

Chávez sagte am Sonntag in seiner wöchentlichen Rundfunksendung mit Blick auf den EU-Lateinamerika-Gipfel am Freitag in Lima, er wisse nicht, ob er daran teilnehmen werde. Aber wenn er Merkel dort treffen werde, "könnte ich ihr etwas sagen, und sie könnte dann beleidigt sein". Der EU sprach er die Bereitschaft ab, mit dem Gipfeltreffen wirklich Lateinamerika helfen zu wollen. "Wo ist ihr Projekt?" fragte Chávez. "Fragen Sie den haitianischen Präsidenten, wieviel Hilfe ihm die EU zugesagt hat."

Merkel beginnt am Dienstag die erste Lateinamerika-Reise ihrer Amtszeit, bei der sie Brasilien, Peru, Kolumbien und Mexiko besucht. Beim fünften EU-Lateinamerika-Gipfel mit Beteiligung von 27 europäischen und 33 lateinamerikanischen und karibischen Staaten soll Mexiko strategischer Partner der EU werden. Brasilien ist dies bereits seit 2007.

(afp)
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