Kanzlerin besucht Dienstag KZ Dachau Merkel fordert Zivilcourage gegen Rechtsextremismus

Berlin · Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu einem europaweit entschlossenen Vorgehen gegen Rechtsextremismus und zu Zivilcourage aufgerufen.

1933 - das Jahr der Machtergreifung
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"Wir dürfen uns niemals damit abfinden, dass solches Gedankengut in unserem demokratischen Europa einen Platz hat", sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten wöchentlichen Video-Podcast. Die Menschen in Deutschland lebten heute in einer Demokratie. "Aber wir wissen auch, dass diese Demokratie immer wieder gefährdet ist", warnte Merkel mit Blick auf den gegenwärtigen Rechtsextremismus.

Der Kampf gegen Rechtsextremismus erfordere deshalb immer wieder Zivilcourage, betonte die Kanzlerin. Jeder sei aufgefordert, in Diskussionen, "in seinem Leben, in seinem Bekanntenkreis darauf zu achten, dass Geschichtsverfälschung keinen Raum hat, dass falsche Parolen keinen Raum haben".

Sie werde am Dienstag mit einem "Gefühl der Scham und Betroffenheit" die KZ-Gedenkstätte Dachau besuchen, sagte Merkel. "Denn das, was in den Konzentrationslagern vor sich ging, ist und bleibt unfassbar." Es sei für sie "beschämend", dass jüdische Einrichtungen in Deutschland heutzutage von Polizisten bewacht werden müssten, "weil wir sonst immer Sorge haben müssen, dass sie geschändet werden".

In Europa gebe es einen "gemeinsamen europäischen Konsens", erklärte Merkel. Die EU-Kommission beobachte rechtsextremistische Tendenzen sehr intensiv "und redet auch mit Mitgliedstaaten, in denen solche Tendenzen auftreten".

(AFP)
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