Frauen Union erwägt Gesetz Merkel fordert mehr Frauen in Führungspositionen

Duisburg (RPO). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für mehr Einfluss von Frauen in großen Unternehmen ausgesprochen. Noch weiter geht die Frauen Union, vor der Merkel sprach. Sie wollen die Unternehmen notfalls per Gesetz zu mehr Frauen in Führungspositionen zwingen.

Angela Merkel im Sommerinterview
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"Was sich in der deutschen Wirtschaft abspielt, ist nicht hinnehmbar", sagte Merkel bei der Bundeskonferenz der Frauen Union am Sonntag in Duisburg. Eine Frauenquote lehnte sie aber ab. Die CDU-Chefin rügte auch die oftmals noch schlechtere Bezahlung von Frauen.

Die Frauen Union der CDU will den Anteil von Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft notfalls per Gesetz erhöhen. "Norwegen hat per Gesetz eine Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten beschlossen. Wenn alle Appelle nichts nützen, kann das auch für Deutschland eine Option sein", erklärte die frisch wiedergewählte Vorsitzende der Frauen Union, Maria Böhmer, am Sonntag in Duisburg. Sie war auf dem dortigen Bundesdelegiertentag der Frauen Union mit knapp 97 Prozent im Amt bestätigt worden.

Die Frauen Union beschloss zudem eine Erklärung, in der unter anderem die Themen Lohngleichheit, Bildung und verbesserte Altersvorsorge für Frauen in den Vordergrund gestellt werden. Besonders Druck machen wollen die CDU-Frauen demnach, um möglichst schnell einen beitragsfreien Kindergartenbesuch zu ermöglichen. Im CDU-Wahlprogramm heiße es an dieser Stelle nur, dass dieses Ziel "langfristig" angestrebt werde.

Merkel äußerte sich nicht zu den Angriffen von SPD-Chef Franz Müntefering. Der SPD-Vorsitzende hatte die Kanzlerin scharf kritisiert. "Für Frau Merkel steht eben nicht die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit an Nummer eins. Statt dessen diffamiert sie das Ziel Vollbeschäftigung als unredlich. Daraus kann man nur den Schluss ziehen: Die große Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist ihr egal", sagte Müntefering der "Bild am Sonntag".

(DDP/sdr)
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