US-Austritt aus Klimaabkommen Merkel nennt Trumps Entscheidung "bedauerlich"

Berlin · In nur einem Wort hat Kanzlerin Merkel die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten für den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen kritisiert. Doch: Sie wolle den Blick nach vorne richten und lasse sich nicht aufhalten.

"Bedauerlich" sei die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten, sagte Kanzlerin Angela Merkel am Freitag in einem Statement. "Damit drücke ich mich noch sehr zurückhaltend aus." Ihre Kritik zeigte sich nicht allein in diesem Adjektiv, die CDU-Politikerin warb für ihre Verhältnisse emotional für den Zusammenhalt der anderen Staaten in Sachen Klimaschutz.

"Die, die sich dem Schutz der Erde verpflichtet fühlen, lassen sich davon nicht aufhalten", sagte Merkel in Berlin. Sie glaube daran, dass das Pariser Abkommen zum Wohl aller Menschen beitrage und sich daraus eine Dynamik entwickeln werde für Wohlstand in der Welt.

Klimapolitik von Donald Trump: Proteste in Washington
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Proteste gegen Trumps Klimapolitik in Washington

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Deutschland werde seine Verpflichtungen umsetzen, das gelte insbesondere auch für die Klimafinanzierung, die den ärmsten Ländern helfen müsse, ihre Ziele zu erreichen.

Physikerin Merkel nannte das vor eineinhalb Jahren unterzeichnete Abkommen einen "historischen Quantensprung". Der Weg sei steinig. Aber: "Ich bin berührt und begeistert, wie viele Gruppen, Staaten und Unternehmen auch in den USA diesen Weg mit uns gehen wollen", sagte Merkel und verwies auf die im Herbst stattfindende Klimakonferenz in Bonn.

Der amerikanische Präsident Donald Trump hatte am Donnerstagabend im Rosengarten des Weißen Hauses verkündet, dass Amerika aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen wolle. Darin hatten sich fast alle Staaten der Erde — mit Ausnahme von Nicaragua und Syrien — freiwillig verpflichtet, ihre Emissionen zu reduzieren und die Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen.

(heif)
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