Medienbericht Polizeigewerkschaft warnt geflüchtete Ukrainerinnen vor Menschenhändlern

Berlin · Zwangsprostitution oder Schwarzarbeit statt Hilfe: Mit dubiosen Angeboten könnten Menschenhändler gezielt aus der Ukraine geflüchtete Frauen ansprechen. CDU-Politikerin Serap Güler fordert Vorkehrungen bei den Unterkunftsbörsen.

 Ukrainische Flüchtlinge an einem Bahnhof.

Ukrainische Flüchtlinge an einem Bahnhof.

Foto: dpa/Daniel Cole

 Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat davor gewarnt, dass aus der Ukraine geflohene Frauen in die Fänge von Menschenhändlern geraten. "Diese Taten gehen vorrangig von osteuropäischen Kriminellen aus. Sie sprechen gezielt Frauen an Bahnhöfen größerer Städte, aber auch in Grenznähe an", sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Oliver Malchow, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstagsausgabe).

Die Absicht dahinter sei die Schwarzbeschäftigung im Rotlichtmilieu. "Aber auch die illegale Beschäftigung im Servicebereich, unter anderem als Reinigungskräfte oder in der Altenpflege spielen bei der Kontaktaufnahme eine Rolle", sagte Malchow.

CDU-Vorstandsmitglied Serap Güler forderte für die aus der Ukraine geflohene Frauen "von Anfang an" mehr Schutz vor Kriminellen. "Hier muss der Bund stärker die Housing-Börsen kontrollieren, in dem zum Beispiel Anbieter von Privatunterkünften polizeilich registriert und auf einer zentralen Plattform aufgeführt werden", sagte Güler dem RND.

Echte Unterstützer, die eine Wohnung oder gar ein Zimmer in ihrem eigenen Zuhause anböten, dürften wegen der schwarzen Schafe nicht in Verruf kommen. Güler fügte hinzu: "Und jeder, der diesen Menschen in Not gerade helfen will, dürfte kein Problem damit haben, sich bei der Polizei registrieren zu lassen."

Aus Sicht der CDU-Politiker müssen "auch das Grenzpersonal, die Hilfsorganisationen sowie auch die Deutschen Bahn eng in die Aufklärung eingebunden werden", indem man den Menschen zum Beispiel direkt an der Grenze oder in den Zügen Infoflyer bezüglich sicherer Unterkünfte mitgebe.

bfi

(peng/AFP)
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