Wahlkampf im Endspurt Mehr Fokus auf die Wirklichkeit würde helfen

Meinung | Berlin · Dieser Wahlkampf ist vieles - aber langweilig? Genau das sagen laut einer neuen Umfrage rund zwei Drittel der Wahlberechtigten. Die Parteien dringen mit ihren Botschaften nicht durch. Angesichts der massiven Herausforderungen, allen voran der Klimakrise, ist das ein ernsthaftes Problem.

 Je näher die Wahl rückt, desto mehr spitzt sich der Wahlkampf auf die Kanzlerkandidaten von Union, Armin Laschet (l.), und SPD, Olaf Scholz (r.) zu.

Je näher die Wahl rückt, desto mehr spitzt sich der Wahlkampf auf die Kanzlerkandidaten von Union, Armin Laschet (l.), und SPD, Olaf Scholz (r.) zu.

Foto: AP/Markus Schreiber

Dieser Wahlkampf ist vieles – überspannt, unberechenbar, aggressiv und gut eine Woche vor der Bundestagswahl noch immer völlig offen. Aber langweilig? Genau das sagen laut einer neuen repräsentativen Yougov-Umfrage rund zwei Drittel der Wahlberechtigten: 43 Prozent der Befragten finden den Wahlkampf langweilig, 19 Prozent sogar äußerst langweilig. Gerade jetzt im heißen Endspurt sollte das den Parteien und ihrem Spitzenpersonal zu denken geben. Dieser Wahlkampf ist geprägt von Attacken wegen geschönter Lebensläufe, plagiierter Buchpassagen, unangebrachter Lacher, neuerdings wegen angeblicher Finanz- und Justizskandale. So geht das schon seit Wochen und Monaten. Doch die Zuspitzungen auf tatsächliche oder vermeintliche Fehltritte einzelner Personen führen offenbar nicht dazu, dass sich mehr Menschen ernsthaft für die politische Auseinandersetzung interessieren. Kein Wunder, dass viele dessen inzwischen überdrüssig sind.