In Syrien Mehr als 50 deutsche IS-Kämpfer in Händen kurdischer Kräfte

Damaskus · Mehr als 50 deutsche mutmaßliche IS-Kämpfer befinden sich in den Händen kurdischer Kräfte der syrischen Opposition. Was jetzt mit ihnen passiert, ist unklar.

 Immer mehr IS-Kämpfer sind in kurdischer Gefangenschaft.

Immer mehr IS-Kämpfer sind in kurdischer Gefangenschaft.

Foto: dpa/Uncredited

Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag) unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Anfang der Woche seien es 51 Deutsche gewesen.

US-Präsident Donald Trump hatte Deutschland und andere europäische Staaten aufgerufen, mehr als 800 in Syrien gefangene Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat zurückzunehmen und vor Gericht zu stellen. Gegen die von syrischen Kurden gefangenen IS-Kämpfer aus Deutschland liegen aber bisher nur in wenigen Fällen Beweise vor, die vor Gericht Bestand hätten.

Die deutschen Islamisten, die seit 2013 nach Syrien und in den Irak ausgereist sind, haben dem Zeitungsbericht zufolge mehr als 50 minderjährige Kinder. „Diese Angaben basieren auf Informationen des Bundeskriminalamtes“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums dem RND.

Nach Angaben des Ministeriums sind von den gut 1050 ausgereisten deutschen Islamisten bereits rund 300 wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Etwa 200 der ausgereisten Personen seien in Syrien oder dem Irak ums Leben gekommen, weitere 100 verschollen. Die übrigen seien noch im Kampfgebiet oder hätten sich in zentralasiatische Nachbarstaaten abgesetzt.

„Wir gehen davon aus, dass eine niedrige dreistellige Zahl unter den aus Deutschland ausgereisten Islamisten mit Doppelpass ist“, sagte ein Sprecher von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dem RND.

(mja/dpa)
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