Nach Klongenehmigung in Großbritannien Medizinisches Klonen: CDU- und FDP-Politiker dafür

Köln/Berlin (rpo). Die Genehmigung des ersten Klonversuchs mit einem menschlichen Embryo in Großbritannien beflügelt auch die Klon-Befürworter in Deutschland. Politiker der CDU und FDP haben sich für eine Aufhebung des generellen Klonverbotes in Deutschland ausgesprochen.

<P>Köln/Berlin (rpo). Die Genehmigung des ersten Klonversuchs mit einem menschlichen Embryo in Großbritannien beflügelt auch die Klon-Befürworter in Deutschland. Politiker der CDU und FDP haben sich für eine Aufhebung des generellen Klonverbotes in Deutschland ausgesprochen.

"Wir brauchen eine Gesetzgebung wie in Großbritannien, wo streng kontrolliert therapeutisches Klonen menschlicher Embryonen möglich ist", sagte die Vorsitzende des Forschungsausschusses im Bundestag, Ulrike Flach (FDP), im "Kölner Stadt-Anzeiger". Ähnlich äußerte sich am Wochenende die CDU-Forschungspolitikerin Katherina Reiche.

Flach sagte im Deutschlandradio Berlin, dass es bei der Aufhebung des generellen Klonverbotes nicht in erster Linie um einen Standortvorteil gehe, sondern um das Wohl der Patienten. Mit dem therapeutischen Klonen könnten möglicherweise Krankheiten wie Diabetes geheilt werden. Flach warnte die Bundesregierung davor, sich erneut für ein generelles internationales Klonverbot einzusetzen. Stattdessen solle das wirkliche - also reproduktive - Klonen verboten werden.

Reiche fodert mehr Offenheit in Deutschland

Die CDU-Politikerin Reiche forderte ebenfalls im "Kölner Stadt-Anzeiger" mehr Offenheit in Deutschland gegenüber der Gentechnik. "Jedes Land in Europa hat das Recht, die Forschung zu betreiben, die nach seiner Ansicht nach einen Nutzen für die Bevölkerung verspricht", sagte sie. Auch in Großbritannien gebe es eine Ethik-Kommission, und dort herrsche kein Wildwuchs.

Flach und der FDP-Gesundheitsexperte Dieter Thomae betonten, dass es im Bundestag keine Mehrheit gibt, um das Embryonenschutzgesetz zu ändern. "Als Forschungspolitikerin ist es deprimierend, den Fortschritten in anderen Ländern tatenlos zusehen zu müssen", sagte Flach.

Die Genehmigung für den britischen Forschungsversuch war zuvor bei der Bundesärztekammer, dem Marburger Bund und CDU-Politikern auf Kritik gestoßen. Forscher erhoffen sich von der Stammzellforschung Behandlungsmöglichkeiten für Krankheiten wie Diabetes, Parkinson und Alzheimer. Die Bestimmungen zum therapeutischen Klonen sind weltweit sehr unterschiedlich. Nach Großbritannien und Südkorea wollen auch Schweden und Japan die Forschung erlauben. In Ländern wie Deutschland gibt es dagegen ein Klonverbot.

(ap)
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