Nach Schwäche-Attacke Zweiter medizinischer Zwischenfall im Bundestag

Berlin · Zum zweiten Mal binnen weniger Stunden ist es im Deutschen Bundestag zu einem medizinischen Notfall gekommen. Am Morgen hatte ein CDU-Politiker einen Schwächeanfall erlitten, nun soll es eine Abgeordnete der Linksfraktion getroffen haben.

 Dieses Foto entstand während der zweiten Sitzungsunterbrechung am Donnerstag.

Dieses Foto entstand während der zweiten Sitzungsunterbrechung am Donnerstag.

Foto: dpa/Soeren Stache

Während einer namentlichen Abstimmung wurde am Donnerstagabend plötzlich nach einem Arzt gerufen. Was genau passiert war, blieb zunächst unklar. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) unterbrach die Parlamentssitzung augenblicklich.

Die Abgeordnete Anke Domscheit-Berg teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, eine Abgeordnete aus ihrer Linksfraktion habe einen Schwächeanfall erlitten. Parteikollegen hätten sie mit Tüchern abdecken müssen. Nach ein paar Minuten soll sie wieder zu sich gekommen sein. Unter den Abgeordneten sollen sich auch Ärzte befunden haben. Nach etwa 15 Minuten konnte die Sitzung fortgeführt werden – Claudia Roth (Grüne), die an die Stelle Kubickis gerückt war, erklärte, dass es der Betroffenen bessergehe.

Wenige Stunden zuvor hatte bereits der Abgeordnete Matthias Hauer seine Rede wegen gesundheitlicher Probleme abbrechen müssen. Plötzlich hatte es dem Politiker die Sprache verschlagen, Kollegen kamen ihm zu Hilfe. Der nordrhein-westfälische CDU-Parlamentarier wurde anschließend ins Krankenhaus gebracht.

Die Abgeordnete Anke Domscheit-Berg kritisierte die Bedingungen im Bundestag bereits am Nachmittag als „menschenfeindlich“. Bei Twitter bemängelte sie, dass die Abgeordneten während der Parlamentssitzungen nicht einmal Wasser trinken dürften. Sie kündigte zivilen Ungehorsam „im Kampf gegen das Wasserverbot“ an.

(cka/dpa)
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