SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will sich nicht auf Koalitionen festlegen
Berlin · SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz lässt offen, mit wem er nach der Bundestagswahl koalieren möchte. In einem Interview forderte er außerdem die Freilassung des Journalisten Yücel in der Türkei.
Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, nach der Bundestagswahl auch als Juniorpartner in einer von CDU und CSU geführten Regierung zur Verfügung zu stehen, blieb Schulz vage. "Wir kämpfen um Platz eins. Dafür gibt es eine realistische Chance. Fragen Sie doch mal die Union, ob die als Juniorpartner in meiner Regierung mitmachen möchte", sagte Schulz in einem Interview mit der "Passauer Neuen Presse".
Er ließ ebenfalls offen, ob er sich eine Koalition mit Linken und Grünen vorstellen könne: "Wer nach der Bundestagswahl mit uns koalieren will, muss auf uns zukommen", sagte Schulz.
Demokratie funktioniert nur mit freier Presse
Auf die Frage, wie die Bundesregierung im Fall des in der Türkei in Untersuchungshaft genommenen Journalisten Deniz Yücel reagieren sollte, sagte der SPD-Politiker: "Ohne freie Presse kann eine Demokratie nicht funktionieren, Die Inhaftierung von Journalisten, die schlicht ihre Arbeit gemacht haben, ist nicht akzeptabel." Yücel müsse freigelassen werden, genauso wie all die anderen mit fadenscheinigen Begründungen festgenommenen Journalisten.