„Sprache ist frei“ Söder warnt vor Überforderung der Bevölkerung durch Gendern

München · Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat ein entschlossenes Vorgehen gegen Gender-Sprachregelungen an bayerischen Universitäten angekündigt. Auch für bayerische Gesetze und staatliche Leitfäden soll es künftig keine Gendersternchen geben. „Sprache ist frei“, so Söder.

 Michael Piazolo (l-r, Freie Wähler), Kultusminister von Bayern, Carolina Trautner (CSU), Sozialministerin von Bayern, Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Bernd Sibler (CSU), Wissenschaftsminister von Bayern, nehmen nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts an einer Pressekonferenz teil.

Michael Piazolo (l-r, Freie Wähler), Kultusminister von Bayern, Carolina Trautner (CSU), Sozialministerin von Bayern, Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Bernd Sibler (CSU), Wissenschaftsminister von Bayern, nehmen nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts an einer Pressekonferenz teil.

Foto: dpa/Sven Hoppe

In Bayern soll es keine Sanktionen für Schüler und Studenten geben, die in Prüfungen keine gendergerechte Sprache verwenden. „Das ist etwas, was nicht prüfungsrelevant sein darf“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag in München nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts. Es dürfe nicht zu einer „Überforderung“ der Gesellschaft durch das Gendern kommen. „Sprache ist frei“, sagte Söder.

Der CSU-Chef hatte jüngst auf einem Parteitag über Beschwerden von Studenten berichtet, denen in Klausuren Punkte abgezogen worden seien, weil sie nicht gendergerecht geschrieben hätten. Wie Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) nach der Kabinettssitzung einräumte, gab es dazu bislang aber in Bayern noch keine einzige konkrete Beschwerde über Prüfungsbewertungen. „Wir haben keine offizielle Beschwerde, aber wir haben viele Gespräche.“

Auch in bayerischen Gesetzen und staatlichen Leitfäden soll es auch künftig keine Gendersternchen geben. „Wir wollen Freiheit, aber keine Überforderung“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts am Dienstag in München. So sollten die staatlichen Texte zwar hinsichtlich geschlechtergerechter Sprache überarbeitet werden, „aber mit Augenmaß“, sagte der CSU-Chef.

Sternchen, Binnen-I oder Sprachersatz („Elternteil“ statt „Vater“ und „Mutter“) werde es nicht geben, betonte Söder. Auch solle es keine Sanktionen etwa in Form von schlechteren Noten in der Schule geben, wenn jemand keine geschlechtergerechte Sprache verwende. Man werde die Texte aber daraufhin überprüfen, wo durch den Einsatz beider Formen - also etwa „Bürgerinnen und Bürger“ – sensibler mit der Sprache umgegangen werden kann.

„Ich will keinen Zweifel daran lassen, dass Gleichberechtigung für uns selbstverständlich ist“, betonte Söder. Es gebe da auch für die CSU „noch einiges zu lernen“, gestand er ein. Doch er sei gegen Über- und für Augenmaß – ganz gemäß der Devise „Leben und Leben lassen“.

(ala/AFP)
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