Zeichen in Meck-Pomm stehen auf Rot-Rot Wie Manuela Schwesig mit der Linken flirtet
Meinung · Nach 15 Jahren und drei Ministerpräsidenten endet die politische Langzeit-Regierung von SPD und CDU in Mecklenburg-Vorpommern. Die fulminant wiedergewählte Manuela Schwesig will nun die Linken als neue Partner.
Manuela Schwesig hatte die Wahl. Und sie hat gewählt. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern steigt aus der großen Koalition ihrer SPD mit der CDU aus und will in ein rot-rotes Bündnis mit der Linken einsteigen. Die Regierungschefin des Ostsee-Landes entscheidet sich damit für die handzahmste Lösung. Mit der geschwächten Linken, die bei der Landtagswahl am 26. September erstmals in Mecklenburg-Vorpommern auf einen einstelligen Wert von 9,9 Prozent abgestürzt war, erhofft sich Schwesig die größte Menge an Gemeinsamkeiten wie auch den geringsten Widerstand für die kommende Regierungszeit. 15 Jahre haben die SPD-Ministerpräsidenten Harald Ringstorff, Erwin Sellering und zuletzt Schwesig mit der CDU gemeinsam regiert. Meistens stabil, ohne größere Ausschläge und Skandale, wenn man vom Rücktritt des damaligen Vize-Ministerpräsidenten Lorenz Caffier (CDU) absieht, der eine Jagdwaffe – wohl gemerkt in seiner Zeit als Landesinnenminister – in einem mutmaßlich rechtsextremistischen Milieu erstanden hatte.