Mannheimer Schule verhängt Geldstrafen Erste „Fridays for Future“-Schüler erhalten Bußgeldbescheide

Mannheim · Bisher gab es nur Drohungen von Schulen und Schulämtern – in Mannheim macht eine Schule jetzt ernst und verhängt Bußgelder gegen Schüler.

 Zahlreiche junge Teilnehmer nehmen an der Klimademonstration Fridays for Future in Aachen teil.

Zahlreiche junge Teilnehmer nehmen an der Klimademonstration Fridays for Future in Aachen teil.

Foto: dpa/Marcel Kusch

88,50 Euro sollen je vier Familien in Mannheim für jeweils zwei versäumte Schulstunden bezahlen. Dies bestätigte das zuständige Regierungspräsidium in Karlsruhe der Zeitung „Mannheimer Morgen“. Die Familien kommen der Zeitung zufolge aus dem Mannheimer Stadtteil Vogelstang.

„Spiegel Online“ hatte noch am 12. Juli berichtet, dass in mehreren Bundesländern, darunter auch Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen, zwar Strafen angedroht worden seien – zu konkreten Maßnahmen sei es aber bisher nicht gekommen. Das Fazit der „Spiegel Online“-Autorin: „Zum Schuljahresende ist nun klar: Das war viel Lärm um wenig.“

Diesen Eindruck widerlegt die Mannheimer Schule nun. Auch der Mannheimer „Fridays for Future“-Ableger bestätigte gegenüber dem „Mannheimer Morgen“ die Bußgeldbescheide. Bei der für Freitag angekündigten Demonstration sollen für die Familien der Schüler Spenden gesammelt werden.

Die Familien der betroffenen Kinder hätten sich bei der Zeitung zunächst anonym gemeldet. „Wie kann eine Schule, die sich nach Sophie und Hans Scholl benennt, so mit Kindern umgehen, die sich politisch interessieren und engagieren?“, schrieben die Eltern der Zeitung zufolge. Die Geschwister Scholl wurden als Mitglieder der „Weißen Rose“ bekannt, einer Gruppe, die während des Zweiten Weltkriegs im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war.

(chal)
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