Rumoren bei den EU-Christdemokraten Manfred Weber gilt bereits als angezählt

Brüssel · An Zusatzeinkünften des EVP-Fraktionschefs Manfred Weber aus der Parteikasse hat sich scharfe interne Kritik entzündet. Doch das Geld scheint nur der Anlass für tiefersitzende Zweifel an seinem Kurs zu sein. Es geht auch um die Brandmauer gegen Rechtsaußen.

 Manfred Weber im Mai vergangenen Jahres im Plenum des Europa-Parlamentes in Straßburg.

Manfred Weber im Mai vergangenen Jahres im Plenum des Europa-Parlamentes in Straßburg.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Manfred Weber, CSU-Vize, Chef der Europäischen Volkspartei und Vorsitzender der EVP-Fraktion, hat eigentlich einen Lauf. „Wir schlafwandeln in eine neue Migrationskrise“, sagt er zum EU-Gipfel. „Wir brauchen eine Kriegswirtschaft“, sagt er zum Nato-Treffen. „Fahrlässig und falsch“ nennt er den an diesem Dienstag anstehenden Beschluss zum Verbrenner-Aus. Weber liefert griffige Stichworte für komplexe Probleme. Die christdemokratischen Abgeordneten könnten also rundum zufrieden mit ihm sein. Stattdessen rumort es gewaltig, gilt Weber bei einigen bereits als angezählt. Seine strategische Ausrichtung ist umstritten, und nun haben ominöse Gehaltszahlungen das Fass zum Überlaufen gebracht.