Außenminister bleibt am Boden Maas nach Flugzeugpanne in Mali gestrandet

Bamako · Die Pannenserie bei den Regierungsfliegern reißt nicht ab: Nach einem Hydraulikschaden sitzt Bundesaußenminister Heiko Maas in Mali fest. Der SPD-Politiker reagiert mit Humor.

 Der Regierungsflieger „Konrad Adenauer“ vor blauem Himmel (Symbolbild).

Der Regierungsflieger „Konrad Adenauer“ vor blauem Himmel (Symbolbild).

Foto: dpa/Jörg Carstensen

Ausgerechnet Vielflieger Heiko Maas blieb von den zahlreichen Pannen an den Regierungsfliegern bisher verschont. Jetzt hat es auch ihn erwischt – nach mehr als 300.000 Kilometern.

Bundesaußenminister Heiko Maas ist zum Abschluss seiner fünftägigen Westafrika-Reise wegen eines Hydraulikschadens in Mali gestrandet. Seine Maschine vom Typ A319 konnte ihn am Donnerstagabend nicht wie geplant von der malischen Hauptstadt Bamako zurück nach Berlin bringen. Der SPD-Politiker nahm es gelassen. „Ich bin jetzt mehr als 300.000 Kilometer pannenfrei geflogen“, sagte er. Irgendwann erwische es jeden.

Eine größere Ersatzmaschine vom Typ A340 wird nun am Freitagmorgen um 9 Uhr am Flughafen Köln/Bonn starten, um Maas und seine Delegation abzuholen. Der Minister kann dann voraussichtlich mit fast 20 Stunden Verspätung am Freitagnachmittag nach Berlin zurückfliegen.

Der Außenminister ist seit Sonntag in Westafrika unterwegs und hat vor Mali das Nachbarland Burkina Faso und Sierra Leone besucht. Mit ihm reisen drei Bundestagsabgeordnete sowie knapp 40 Mitarbeiter, Journalisten und Sicherheitskräfte. Die Planungsänderung verkündete er am Abend auf einer Kulturveranstaltung in Bamako, nach der er eigentlich zum Flughafen fahren wollte.

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr setzt die A319 für Kurz- und Mittelstrecken ein. Sie verfügt über 44 Sitzplätze und hat eine Reichweite von etwas mehr als 7000 Kilometern. Ein Sprecher der Luftwaffe sagte der Deutschen Presse-Agentur, an der Maschine sei ein Hydraulikleck in einer Größenordnung festgestellt worden, die „außerhalb der Toleranzgrenze“ liege.

In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Pannen bei der Flugbereitschaft gekommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kam deswegen zu spät zum G20-Gipfel in Buenos Aires. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) blieb für längere Zeit in Sambia hängen, musste sogar einen Besuch in Namibia absagen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steckte im November wegen eines Triebwerksdefekts stundenlang in Südafrika fest. Ein weitere kleinere Panne erwischte ihn erst kürzlich in Äthiopien. Und im Oktober legten Nagetiere in Indonesien die Maschine von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) lahm.

Der CSU-Politiker Müller hatte sich lautstark über die Pannen beschwert. Sie seien ein Debakel für Deutschlands Ruf als High-Tech-Land, schimpfte er. Das schade der Marke „Made in Germany“. Derzeit gehören 14 Flugzeuge der Hersteller Airbus und Bombardier zur Flugbereitschaft.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat inzwischen die Beschaffung drei neuer Langstreckenmaschinen in Auftrag gegeben. „Das ist auch nötig, ich glaube, das merken alle“, sagte sie Anfang Februar bei der Verkündung dieses Schritts.

(kron/dpa)
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