"Aussage sollte nicht vom Ort abhängen" Maas fordert Snowden zu Kooperation in Moskau auf

Hamburg · Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat eine Vernehmung des US-Geheimdienstenthüllers Edward Snowden in Deutschland abgelehnt und ihn zur vollen Kooperation aus seinem russischen Exil heraus aufgefordert.

Das ist Heiko Maas
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Foto: dpa, Hannibal Hanschke

"Aufklärung ist sein Anliegen, und deswegen gehe ich davon aus, dass er am Ende auch zu einer Befragung bereit sein wird, egal wo", sagte Maas dem Portal "Spiegel Online" laut einer Mitteilung vom Montag. "Die Qualität seiner Aussage kann doch nicht am Aufenthaltsort hängen, das fände ich jedenfalls sehr merkwürdig", fügte er hinzu.

Die Debatte über den Ort der Aussage Snowdens für den NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags könne er "nur schwer nachvollziehen", sagte Maas weiter. "Warum soll er das, was er längst öffentlich gesagt hat, nicht auch in Moskau wiederholen?", fragte der Minister. Snowden habe "die Chance, dadurch zur weiteren Aufklärung beizutragen". "Ich bin mir sicher, dass er diese nutzen wird", sagte Maas.

Die Opposition beharrt auf ihrer Forderung, Snowden als Zeugen nach Berlin zu laden. Die Bundesregierung befürchtet jedoch eine Beeinträchtigung des US-deutsch Verhältnisses, sollte Snowden nach Berlin kommen und nicht an die USA ausgeliefert werden. Snowden hatte mit seinen Enthüllungen vor einem Jahr die Affäre um die Abhöraktionen des US-Geheimdiensts NSA ausgelöst.

(DEU)
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