AfD nicht mehr auf Platz eins Linken-Politiker fehlten 2019 im Bundestag am häufigsten

Exklusiv | Berlin · Die AfD hat im vergangenen Jahr die rote Laterne mangelnder Präsenz im Bundestag an die Linken abgegeben. Die Auswertung aller 77 namentlichen Abstimmungen im Jahr 2019 ergab bei der Linken eine durchschnittliche Fehlquote von 14,8 Prozent.

 Die Abgeordneten nehmen an der 140. Sitzung des Bundestages teil.

Die Abgeordneten nehmen an der 140. Sitzung des Bundestages teil.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Wie Berechnungen unserer Redaktion weiter ergaben, fehlten bei AfD und FDP im Schnitt 13,6 Prozent der Fraktionsangehörigen. 10,2 Prozent der Grünen-Abgeordneten blieben durchschnittlich den Abstimmungen fern. Bei der SPD waren es 11,6 Prozent. Lediglich die Unionsfraktion lag mit einer Fehlquote von 8,1 Prozent unterhalb der Zehn-Prozent-Marke.

Bei namentlichen Abstimmungen werfen die Abgeordneten farblich unterschiedliche und Chipkarten mit ihrem Namen in einen Stimmkasten, um für die Wähler nachprüfbar klar zu machen, ob sie einem bestimmten Vorhaben zustimmen, es ablehnen oder sich dazu enthalten haben. Eine Auswertung vom vergangenen Sommer durch das ARD-Politmagazin „Kontraste“ ergab, dass AfD-Abgeordnete bei den Abstimmungen seit 2018 die höchste Abwesenheitsquote aufwiesen.

Die Zahl der Ordnungsrufe hat derweil deutlich zugenommen. Gab es in den zurückliegenden drei Wahlperioden nur ein bis zwei Äußerungen, bei denen der jeweilige Parlamentspräsident Abgeordnete zur Ordnung rufen musste, verzeichnete das stenografische Protokoll im Jahr 2018 sechs Ordnungsrufe und im vergangenen Jahr sogar zehn. Sie richteten sich je viermal gegen AfD- und Linken-Abgeordnete und je einmal gegen Politiker von Grünen und SPD. Im Vorjahr waren je zwei an die Adresse von AfD und Linken und je ein Ordnungsruf an Politiker von SPD und FDP gegangen. Anlässe waren unter anderem Beleidigungen wie „Hetzer“, „Terrorist“ oder „lächerliche Schießbudenfigur“.

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