FDP-Politiker gegen CSU-Vorhaben Lindner fordert Verzicht auf Betreuungsgeld

Passau · Der nordrhein-westfälische FDP-Politiker Christian Lindner hat die schwarz-gelbe Regierungskoalition in Berlin zum Verzicht auf das Betreuungsgeld aufgerufen. Er fordere die CSU auf, "dieses hochumstrittene Vorhaben" so lange zurückzustellen, bis der Haushalt ausgeglichen sei.

FDP-Chef Porträt: Das ist Christian Lindner
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Christian Lindner – der Überflieger

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Foto: dpa/Focke Strangmann

Das sagte Lindner der Zeitung "Passauer Neue Presse" (Donnerstagsausgabe). Fachlich habe er das Betreuungsgeld immer kritisch gesehen, ergänzte der FDP-Landeschef.

Die Pläne der schwarz-gelben Koalition zum Betreuungsgeld sehen vor, dass Eltern, die ihre Kinder im zweiten Lebensjahr nicht in einer öffentlichen Kita betreuen lassen, ab Januar kommenden Jahres 100 Euro Betreuungsgeld erhalten. 2014 soll die Leistung auf 150 Euro erhöht und auf Kinder im dritten Lebensjahr ausgeweitet werden.

Das Vorhaben ist heftig umstritten. Innerhalb der Bundesregierung pocht vor allem die CSU auf eine Einführung, in den Reihen der FDP wird es teilweise sehr kritisch gesehen. Die Opposition lehnt die neue Leistung vehement ab. Sie hält es bildungspolitisch für kontraproduktiv und haushaltspolitisch unvertretbar.

Kritik kommt auch von Experten. In einem am Mittwoch öffentlich gewordenen Bericht für Bund und Länder warnen deutsche Bildungsforscher davor, dass das Betreuungsgeld den Ausbau der Kinderbetreuung von unter Dreijährigen gefährdet.

Der Besuch einer Kindertagesstätten gilt demnach aber als wichtiger Faktor, um die Bildungschancen von Kindern zu verbessern - insbesondere von solchen, die zu Hause nur wenig gefördert werden. Die Bundesregierung wies die Kritik zurück.

(AFP)
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