Strafttat der Volksverhetzung? Israel-Flagge an Holocaust-Gedenktag auf Schornstein in Leipzig

Leipzig · In Leipzig wurde am Montag eine Israel-Flagge an einem Schornstein befestigt. Sie wurde mittlerweile wieder abmontiert. Ob zum Gedenktag des Holocausts eine Strafttat im Sinne der Volksverhetzung vorliegt, prüft die Polizei derzeit.

 Ob das Anbringen einer solchen Israel-Flagge ein Akt der Volksverhetzung war, ist noch nicht sicher. (Symbol)

Ob das Anbringen einer solchen Israel-Flagge ein Akt der Volksverhetzung war, ist noch nicht sicher. (Symbol)

Foto: AFP/EMMANUEL DUNAND

Am Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus haben Unbekannte eine Israel-Flagge an einem Schornstein in Leipzig befestigt. Die Polizei prüft, ob eine Straftat im Sinne der Volksverhetzung vorliegt. „Mit Blick auf den Tag und den Schornstein könnte eine Relevanz vorliegen“, sagte Polizeisprecherin Katharina Geyer am Montag. Die Polizei stehe in Kontakt mit der Staatsanwaltschaft. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Am 27. Januar 1945 hatte die Rote Armee das deutsche Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau erreicht und mehr als 7000 überlebende Häftlinge befreit. Allein in Auschwitz brachten die Nationalsozialisten mehr als eine Million Menschen um, zumeist Juden. Viele wurden vergast, die Leichen anschließend verbrannt.

„Ich bin entsetzt darüber, dass solche Provokationen hier stattfinden“, zitierte „Bild“ den Eigentümer des Fabrikgeländes. Die Feuerwehr holte die Fahne nach Angaben der Polizei mit Hilfe einer Drehleiter am Montagnachmittag vom etwa 30 Meter hohen Schornstein herunter. Die Fahne werde auf Spuren untersucht, sagte Geyer. Zeugen hatten die Ermittler über die Fahne informiert.

(ala/dpa)
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