Corona-Pandemie Lehrerverband fordert einheitliche Kriterien für Maske im Unterricht

Berlin · Der Lehrerverband ruft die Länder zu einem einheitlichen Vorgehen auf - und warnt vor drohenden Schulschließungen. Eine allgemeine Maskenpflicht in Klassenräumen lehnt der Verband ab.

Eine Maske liegt im Unterricht auf Unterlagen, während im Hintergrund Schülerinnen und Schüler in einem Gymnasium mit Mund- und Nasenschutz zu sehen sind. (Archiv)

Eine Maske liegt im Unterricht auf Unterlagen, während im Hintergrund Schülerinnen und Schüler in einem Gymnasium mit Mund- und Nasenschutz zu sehen sind. (Archiv)

Foto: dpa/Matthias Balk

Der Deutsche Lehrerverband hat angesichts steigender Corona-Zahlen die Bundesländer zu einem einheitlichen Vorgehen für Schutzmaßnahmen an den Schulen aufgefordert. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger sagte: „Es ist wichtig, dass die Bundesländer jetzt endlich mal alle konkret die Kriterien definieren, ab wann erhöhte Schutzmaßnahmen wie etwa Test- und Maskenpflicht an der Einzelschule ergriffen werden können.“ In Österreich sei dies abhängig von der Zahl der Coviderkrankungen pro Klasse und an Schulen. Deshalb hätten 80 Schulen in Wien wieder eine vorübergehende Maskenpflicht, sagte Meidinger.

Er kritisierte, dass ein solch koordiniertes Vorgehen in der Bundesrepublik fehlt. „In Deutschland wartet man hoffentlich nicht solange, bis es zu spät ist und etliche Schulen wegen der Personalausfallquote geschlossen werden müssen“, warnte Meidinger. „Wir beim Deutschen Lehrerverband sind gegen flächendeckende dauerhafte Maskenpflicht für Schulen, aber für eine Maskenpflicht vor Ort, wenn dort die Inzidenzen durch die Decke gehen“, sagte er.

Unterdessen betonte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, dass man die Isolationspflicht bei einer Corona-Infizierung nicht lockern werde. Es sei nicht akzeptabel, dass Infizierte zur Arbeit gingen beziehungsweise Unternehmen dies zuließen. Einer Studie zufolge erscheinen neun Prozent bei einem milden Verlauf trotz positiven Tests im Büro oder im Betrieb. Die Studie liege dem Gesundheitsministerium aber noch nicht vor, sagte der Sprecher in Berlin. Die vom Robert Koch-Institut gemeldete Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 731,9 vor dem Wochenende. Frische Zahlen sind erst am Dienstag zu erwarten, da viele Bundesländer am Wochenende keine Zahlen liefern. Ohnehin ist die Dunkelziffer hoch, da nicht alle Infizierten auch einen PCR-Test machen lassen – nur diese gehen aber in die Statistik ein.

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