Lehrermangel in NRW Gebauer will 650 neue Sozialarbeiter für Grundschulen

Düsseldorf · Mit 650 neuen Stellen für Sozialpädagogen will Ministerin Gebauer die Grundschullehrer in NRW entlasten. Sie muss sich aber noch mit dem Finanzminister einigen. Sozialpädagogen kommen besonders in den ersten Schuljahren zum Einsatz.

 Schüler sitzen im Unterricht in einer Grundschule.

Schüler sitzen im Unterricht in einer Grundschule.

Foto: dpa/Peter Steffen

An den Grundschulen Nordrhein-Westfalens sollen nach dem Willen von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) weitere 650 Sozialpädagogen zum Einsatz kommen, um Lehrer zu unterstützen. Das Schulministerium bestätigte entsprechende Informationen unserer Redaktion.

Offen ist aber dem Vernehmen nach, ob NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper das dafür benötigte Geld tatsächlich freigibt. „Die Entscheidungsfindung innerhalb der Landesregierung über den Haushalt 2020 ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen“, hieß es dazu aus dem Schulministerium.

Ein erstes Gespräch zwischen den beiden Ministern brachte offenbar noch kein konkretes Ergebnis. Das nächste Treffen werde noch im Juni stattfinden.

Schon 2018 (600) und 2019 (557) hatte die Schulministerin neue Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte geschaffen. Zusammen mit den bereits vorhandenen Stellen summiert sich die Zahl der Stellen für Sozialpädagogen damit bisher auf 1750.

Auch mit den weiteren 650 Stellen würde aber noch nicht jede der rund 3000 Grundschulen im Land auf sozialpädagogische Unterstützung zurückgreifen können.

Sozialpädagogen werden vor allem in den ersten Schuljahren eingesetzt. Sie helfen beim Erlernen von Basiskompetenzen, bei der Lernorganisation, beim Üben und Vertiefen und unterstützen insbesondere auch Inklusionskinder.

„Zusätzliche Sozialpädagogen-Stellen sind eine gute Erweiterung, weil wir mehr multiprofessionelle Teams brauchen“, sagte Maike Finnern, Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Sie seien aber kein Mittel, um Lehrkräfte zu ersetzen.

Anders als Grundschullehrer seien Sozialpädagogen am Markt verfügbar. Die Besetzungsquote bei den bisherigen Stellen liege bei über 80 Prozent. Das sei ein gutes Ergebnis.

In NRW war zuletzt etwa jede dritte Lehrer-Stelle an Grundschulen unbesetzt. Besonders viele fehlen an Schulen in sozial benachteiligten Vierteln.

(kib)
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