Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst Mehr als 5000 Lehrer sind in Streik getreten

Berlin · Mehr als 5000 angestellte Lehrer haben sich am Dienstag an Warnstreiks im Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes der Länder beteiligt. In fünf Bundesländern kam es dabei zu Arbeitsniederlegungen, wie die Lehrergewerkschaft GEW mitteilte.

Angestellte Lehrer streiken in Düsseldorf
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Allein in Berlin nahmen demnach 2000 Pädagogen an den Aktionen teil, um der Forderung nach 5,5 Prozent mehr Gehalt und einem Tarifvertrag für angestellte Lehrkräfte Nachdruck zu verleihen.

Die Gewerkschaft habe der Tarifgemeinschaft der Länder die "erste gelbe Karte gezeigt", erklärte die Berliner Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doreen Siebernik. "Die Wirtschaft schreibt Rekordgewinne, die Steuereinnahmen steigen, die öffentliche Hand schreibt schwarze Zahlen und für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ist kein Geld da?", fragte Siebernik. Das sei "nicht akzeptabel".

Warnstreiks der GEW gab es auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Bremen. Für Mittwoch sind weitere Arbeitsniederlegungen geplant. Am Montag hatten die Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder mit ersten Arbeitsniederlegungen in Nordrhein-Westfalen und Bayern begonnen. Betroffen waren unter anderem die Uniklinik Essen und Autobahnmeistereien in Bayern.

Die Warnstreiks werden nach Ansicht von Verdi-Chef Frank Bsirske die Bürger aber zunächst noch nicht sehr stark belasten. Die Einschränkungen würden sich "deutlich in Grenzen halten", sagte Bsirske im Deutschlandfunk. Es gehe um ein Signal an die Arbeitgeber, in den Verhandlungen nicht länger zu mauern. "Insofern dürften die Dinge zunächst mal sehr überschaubar bleiben", sagte der Gewerkschaftschef. Er erwarte von den Arbeitgebern, dass es in den laufenden Verhandlungen zu "deutlichen Reallohnsteigerungen" komme.

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Die Gewerkschaften hatten zu Warnstreiks aufgerufen, nachdem die zweite Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder am Freitag ohne Ergebnis zu Ende gegangen war. Die Länder-Arbeitgeber legten dabei kein Angebot vor und wiesen die Tarifforderung als überzogen zurück. Verdi sowie die gemeinsam verhandelnden Gewerkschaften des Beamtenbunds verlangen 5,5 Prozent, monatlich jedoch mindestens 175 Euro mehr Gehalt. Die Tarifverhandlungen werden Mitte März fortgesetzt.

(AFP)
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