NRW-Sozialminister prescht vor Laumann fordert flexible Hartz-IV-Sätze

(RP). In der Debatte um die Hartz-IV-Regelsätze für Kinder hat NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) mehr Einfluss für die Fallmanager in den Job-Centern gefordert. "Wir benötigen flexible Sätze für Kinder aus Hartz-IV-Familien."

 CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann attackiert die Landesregierung.

CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann attackiert die Landesregierung.

Foto: ddp

Es müsse individuell entschieden werden, ob die Eltern geeignet seien, "dass wir ihnen für die Bildung ihrer Kinder eine Geldleistung geben, oder ob wir ihnen Sachleistungen wie Nachhilfe und Musikschule anbieten", sagte Laumann unserer Zeitung. Die große Mehrheit der Eltern sei sehr wohl fähig zu entscheiden, was das Beste für ihr Kind sei.

Die Sätze für Kinder müssen nach einem Urteil des Verfassungsgerichts neu berechnet werden. Bislang gibt es keinen eigenen Posten Bildung. Dies soll geändert werden. Offen ist, ob es dafür Geld- oder Sachleistungen gibt. Arbeitsministerin von der Leyen will Sachleistungen gewähren.

Die Sachbearbeiter in den Job-Centern werden ohnehin an Bedeutung gewinnen: Künftig soll ein Fallmanager für 150 Personen zuständig sein. Bei unter 25-Jährigen ist sogar ein Schlüssel von 1:75 vorgesehen. Vor diesem Hintergrund hält Laumann es für praktikabel, dass die Fallmanager auch individuell entscheiden.

"Wenn ein Fallmanager nur noch 150 Leute im Auge haben muss, dann erwarte ich, dass er nicht nur die Akten, sondern auch die Einzelfälle kennt. Die dürfen dann nicht nur in ihren Büros sitzen, sondern müssen die Menschen auch zu Hause besuchen."

(RP)
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